SIMPEL UND ALBERN ...ABER SPAßIGDas Konzept hinter Burger Time Deluxe ist so simpel und albern, wie es genial und spaßig ist. Ihr lauft und klettert als Chefkoch durch einen Level voller Plattformen und Leitern und müsst dabei Hamburgerbestandteile zusammensetzen. Dafür habt Ihr unendlich Zeit, müsst Euch allerdings vor Euch verfolgenden Lebensmitteln wie Würstchen, Frikadellen und Eiern in Acht nehmen, denn wenn die Euch berühren, verliert Ihr ein Leben.
Wie schon erwähnt, es klingt simpel und albern, macht aber viel Spaß und klingt obendrein leichter, als es ist, denn bereits im 4. bis 5. Level wird es teils recht knapp, weil die mobilen Futteralien sehr clever sind. Sie laufen und klettern ohne Unterlass dorthin, wo Ihr gerade steht oder hinlauft und -klettert - aufhalten lassen sie sich durch absolut gar nichts. Eure einzige Möglichkeit, Euch gegen diese feindlichen Leckereien zur Wehr zu setzen, ist Euer Pfefferstreuer, den Ihr immer bei Euch tragt. Kommt Euch z.B. eine Bulette mal doch zu nah oder versperrt Euch den Fluchtweg, drückt Ihr A oder B und streut Ihr eins über, das macht sie dann für einige Sekunden benommen und Ihr könnt solange gefahrlos daran vorbeilaufen.
Dumm nur, dass Ihr den Pfefferstreuer nicht unendlich oft benutzen dürft. Ihr startet zunächst mit 5 Pfefferladungen, das heisst, Ihr könnt fünf Mal den Streuer benutzen, um Euch notfalls verdünnisieren zu können, doch ist der Streuer auf 0 angekommen, seid Ihr vollkommen hilflos, wenn Ihr Euch in eine Sackgasse manövriert habt. Etwas fies ist dabei auch, dass Ihr die Fülle des Pfefferstreuers immer mit in den nächsten Level nehmt. Das heisst, wenn Ihr mit 2 Ladungen den aktuellen Level beendet, geht Ihr auch mit 2 Ladungen ins nächste Level. Allerdings tauchen hin und wieder an zufälligen Stellen in den Leveln Items auf. Eines füllt Euer Streuer um eine Ladung auf, ein anderes verschafft Euch ein Extraleben, die Pommes vernichten umgehend alle Gegner im Level, und wieder andere bringen einfach nur Bonuspunkte.
DAS LETZTE OBERE BROTTEILDoch wie erreicht Ihr eigentlich Euer eigentliches Ziel - nämlich das Zusammensetzen der Hamburger...? Nun, in jedem Level gilt es immer zwischen 2 und 5 Burger fertigzustellen. Dabei müsst Ihr die 4 Grundbestandteile - unten ein Brotteil, in der Mitte die Frikadelle, darauf Gurke/Salat/Scheibenkäse/etc., und oben nochmal ein Brotteil - auf die am Boden des Levels stehenden Teller fallen lassen. Die Burger-Bestandteile liegen sogar immer schon in der richtigen Reihenfolge übereinander; allerdings stets auf unterschiedlichen Plattformen - und müssen nur noch, indem Ihr einmal komplett über einen Bestandteil lauft, jeweils eine Plattformen tiefer fallengelassen werden.
Und genau diese Sache ist nicht einfach, denn ein Level gilt erst als abgeschlossen, wenn alle Hamburger in komplett der Reihenfolge nach auf ihren Tellern liegen. Erst, wenn auch das letzte obere Brotteil seinen Burger komplettiert, friert der Level ein und Ihr habt ihn absolviert - doch bis dahin heisst es laufen und klettern, was das Zeug hält, um a) die Burger Stück für Stück hinabfallen zu lassen und b) den gemeinen Fressalien zu entkommen, die immer ganz genau wissen, wohin sie sich bewegen müssen; und das nicht gerade langsam, weil sie sich beinahe genauso schnell bewegen, wie Ihr, weshalb Ihr niemals bis auf den letzten Drücker abwarten, sondern vorausplanen solltet, wie und in welcher Reihenfolge Ihr wohin geht. Gelingt es Euch übrigens, z.B. einen Brotteil fallenzulassen, während direkt darunter eine der feindlichen Bulette ist, wird sie vernichtet und bringt obendrein viele Bonuspunkte - allerdings erscheint dafür dann nach einigen Sekunden eine neue Bulette.
Hier kommt dann auch eine Menge Taktik ins Spiel: Ihr könnt absichtlich irgendwo warten oder eine umständliche Route nehmen, damit das fiese Bratgut Euch so hinterhertapert, dass Ihr es mit einer Scheibe herabfallendem Käses erschlagt, oder dass es die eine Treppe hinaufklettert, Ihr auf der andere Seite jetzt schnell hinabkraxelt und unter ihnen vorbeihuscht, um Euch ein wenig Zeit zu verschaffen. Die Möglichkeiten, einen klugen Pfad zu wählen, sind sehr zahlreich und aus verschiedenen Gründen ratsam oder zu vermeiden - je nach Situation. Nicht zu vergessen sind allerdings diverse Sackgassen, aus denen Ihr nicht mehr wegkommt, wenn Ihr keinen Pfeffer mehr habt, deshalb solltet Ihr immer die Augen offenhalten.
TECHNIKGrafisch merkt man deutlich, dass Burger Time Deluxe im Grunde nur ein Port von Burger Time für Atari & Co. ist, denn obwohl man durchaus alles gut erkennen und unterscheiden kann, wirkt die Präsentation eigentlich nur zweckmäßg. Das tut dem Spielspaß keinen Abbruch, ist aber dennoch schade. Beim Sound ist es ähnlich. Immer dasselbe Gedudel in jedem Level, das zwar nett klingt und im Ohr bleibt, aber viel ist Abwechslung ist das nicht.
Der Umfang ist mit 24 Leveln auch nicht unbedingt eine Mammutaufgabe; gestreckt werden diese 24 Level nur durch den teils doch ziemlich hohen Schwierigkeitsgrad, weshalb es eine ganze Weile dauern kann, die höheren gemeistert zu haben.
Dafür ist die Steuerung wunderbar, unser Koch tut alles 100%ig so, wie man es ihm sagt, sodass es keinerlei Veranlassung gibt, auf die Software zu schimpfen, wenn man selbst zu doof war. Und da es obendrein nach jeweils 4 Leveln ein Passwort gibt, muss man nicht immer wieder alles von vorn spielen. Wenngleich das auf dem 3DS ob seiner Schnellspeicher-Funktion nicht wirklich von Belang ist.
Ach ja, apropos 3DS... Den Zweispieler-Modus gibt es erneut nicht, weil er auf dem 3DS wieder mal nicht möglich ist, da die Entwickler irgendwie immer noch keinen Bock darauf haben, die Game-Boy-Link-Kabel-Funktion über die WLAN-Funktion des 3DS zu emulieren...
FAZITOldie but Goldie! Burger Time macht auch nach vielen Jahren immer noch Spaß. Zwar wird es sehr rasch sehr schwer und kann dann durchaus Frust bedeuten, doch alles in allem gehört das eben dazu, und das ändert nichts daran, dass man 24 Level lang gut unterhalten und gefordert wird.