Stellt euch einen Traum vor, in dem es bunte Plattformen gibt. Überall Bäume und Pflanzen und jede Menge Eis und pinkes Wasser. Ihr rennt in bester Shooter-Manier durch die Gegend, hüpft auf die Plattformen und schießt mit eurer Waffe gelbe Quadrate auf Gegner, während ihr Hindernissen wie Stacheln ausweicht. Nun kneift ihr euch in den Arm und merkt, das ist ja gar kein Traum: Es ist Bouncy Bullets
SEI MAL NICHT SO EGOGenerell handelt es sich bei Bouncy Bullets also um einen Plattformer auf Zeit. In der Ego-Perspektive versucht ihr so schnell wie möglich in 3 Kapiteln mit jeweils 10 Herausforderungen ans andere Ende des Dimensionstors zu hüpfen. Je besser die Zeit, desto mehr Sterne gibt's - bis zu drei sind möglich. Das gleiche könnt ihr dann noch in der Kategorie verrücktere Level mit ebenso 3 Kapiteln á 10 Herausforderungen durchspielen, die dann um einiges mehr an Gegnern und Hindernissen bieten, aber bei gleichem Levelaufbau.
Die Level sind anfangs mit leichten Sprungpassagen versehen, die mit der A-Taste ausgeführt werden können. Hier kommt gleich das erste Manko auf, denn die Sprunggenauigkeit lässt stellenweise zu wünschen übrig. Als erfahrener Ego-Shooter-Spieler, der mit Strafen, Sprüngen etc. bestens ausgebildet ist, stoße ich mich immer wieder am Spiel. So fühlt sich die Drehung schwerfällig an, auch das direkte Weiterspringen nach dem Aufkommen, funktioniert nie perfekt und fühlt sich unpräzise an, im wahrsten Sinne "bouncy". Das hat mich viele Nerven gekostet, inklusive viel Fluchen und jeder Menge Neustarts gekostet. Darum empfehle ich an dieser Stelle den Pro Controller, der das problematische Spielgefühl etwas kompensiert.
Weiterhin geht es darum, Gegner abzuschießen, die mit Blöcken zurückschießen. Es gibt den pinken Schussmodus per ZR- und den gelben Schussmodus per ZL-Taste. Je nach Gegnerfarbe, müsst ihr dementsprechend reagieren. Dies kommt auch zum Einsatz, wenn ihr eine Wand vor euch habt, die aus gelben und pinken Blöcken besteht und den Weg versperren. Soll einfach nur wertvolle Zeit rauben und benötigt somit taktisches Abschießen, um weiterzukommen.
In Sachen Hindernissen gibt es, wie schon erwähnt, Gegner und Wände, aber auch Stacheln oder Kreissägen, die zum Ausweichen auffordern. Sobald eine Falle berührt wird oder ein Gegner euch erwischt, seid ihr direkt tot. Mit dem "Nochmal"-Button steigt ihr direkt wieder am Anfang des Levels ein.
LANGZEITMOTIVATION?Für eine Runde zwischendurch kann Bouncy Bullets unterhaltsam sein, bietet aber insgesamt viel zu wenig. Man rennt allein durch die Gegend und bekommt auch in Sachen Leveldesign nicht sonderlich viel Beeindruckendes geboten. Es wirkt wie ein Uni-Projekt auf Minecraft-Basis, um die Unity- Möglichkeiten auszuprobieren. Ich weiß, wie schwer es ist ein Spiel zu entwickeln, egal ob Leveldesign oder die Technik dahinter, aber gerade wenn Wert auf Sprungpassagen gelegt wird, muss man da besonders fein arbeiten. Die bunte psychodelische Welt spricht mich ebenso wenig an, wie die Blockkreaturen, die mich ständig angreifen. Beim Sound sieht es ähnlich aus: Zu abgedreht und elektronisch.
FAZITWer händeringend einen Highscore-Plattformer mit Ego-Perspektive sucht, kann sich an Bouncy Bullets gern versuchen, doch insgesamt gibt mir der Titel einfach zu wenig Feinschliff, um die Empfehlung "unbedingt zugreifen" vergeben zu können. Sorry.