Cover: Baphomets Fluch 5: Der SündenfallDer Sündenfall ist der fünfte Teil der interaktiven Point-and-Click-Reihe Baphomets Fluch aus dem Hause Revolution Games. George Stobbart und Nicole Collard begegnen sich dabei immer wieder und müssen spannende Kriminalfälle lösen. Diesmal müssen sie einen Mordfall in Verbindung mit einem gestohlenen Gemälde aufklären.

Wie bei einem Point-and-Click-Adventure üblich, kann man verschiedene Aufgaben bewältigen, indem man mit Personen spricht, Gegenstände aufsammelt und entweder mit Mitmenschen interagiert oder diese "benutzt", um Rätsel zu lösen. Bei Gesprächen kann man beispielsweise Hinweisen nachgehen, indem man auf wiederkehrende Indizien eingeht. Negativ anzumerken ist allerdings, dass man mit den Leuten meist vergeblich spricht, da diese keine Neuigkeiten liefern, man aber trotzdem alle möglichen Indizien durchgehen sollte, beziehungsweise muss - öfters auch mehrmals.

Der Grund ist, dass man nicht weiß, ob es denn etwas wichtig ist und eventuell weiterbringt. Dazu kommt, dass man neugierig ist und wissen möchte, wie die Personen reagieren. Denn manchmal sind die Reaktionen auch lustig. Die eigentlichen interaktiven Rätsel, wo das Spiel meistens heran zoomt, damit man weitere Details sieht und dementsprechend handeln kann, fallen im Verhältnis zu den langwierigen Gesprächen und der Geschichtenerzählung leider sehr kurz aus. Beispielsweise muss der Ermittler Kabel neu verlegen, um zu anderen Bereichen zu gelangen oder klassische Kreuzworträtsel lösen.
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Zumindest sind die Aufgaben zunehmend fordernd und anspruchsvoll. Allerdings auch zu linear. Zum Einen kann man nur an bestimmten Orten weiterkommen. So wäre es sehr wünschenswert gewesen, wenn es mehrere Spuren und Möglichkeiten gäbe, die auf andere Fährten und vielleicht sogar einem anderen Ausgang des Spiels leiten würden. Oder, dass man Rätsel auf verschiedene Weise kreativ lösen könnte - natürlich alle Varianten anspruchsvoll, aber dennoch mit verschiedenen Schwierigkeitsgraden.
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Die Hintergründe der einzelnen Plätze sind liebevoll und detailreich handgemalt. Dazu kommen die 3D-animierten Personen, jedoch sind diese träge und etwas unrealistisch. Es dauert auch zum Beispiel sehr lange, bis eine Person von A nach B kommt, wenn man sie dorthin schickt, was etwas die Geduld bisweilen strapazieren und somit den Spielspaß trüben kann. Wenn man Gespräche beginnt, drehen sich die Personen erst sekundenlang zum Detektiv hin und auch wenn man eine Diskussionsrichtung anfängt, wird diese oft belanglos und zu sehr ausgeschmückt.
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Die Tastenteuerung ist, auch durch das Genre, deswegen einfach besetzt. Aber der Cursor und die Gegenstände, die der Protagonist verwenden muss, bewegen sich auch ebenfalls langsam zwischen den Sequenzen.
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Das Abenteuer wird in zwei Episoden unterteilt und hat dementsprechend eine ausreichende Spielzeit. Die Ladezeiten zwischen den Schauplätzen sind in Ordnung. Wenn man mal nicht weiterkommt, gibt es Tipps zur Lösung der einzelnen Aufgaben. Außerdem haben die Entwickler als kleinen Bonus "Behind the Scenes"-Filmabschnitte hinterlassen.
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FAZIT
Baphomets Fluch 5: Der Sündenfall besticht mit atemberaubend schönen Hintergründen, die es so selten im Genre und überhaupt in Spielen gibt. Positiv anzumerken ist auch, dass einige Rätsel durchaus Spaß machen. Allerdings sind diese zu kurz geraten und insgesamt ziehen die vielen Animationen für schlicht alles unnötig in die Länge, sowohl visuell, technisch, als auch erzählerisch.
«KirbyNKE» Singleplayer: 70%

Verfasst von «KirbyNKE» am 20.09.2018,
bemustert durch Deep Silver
für bis zu 1 Person/en
Release am 21.09.2018