Cover: AwkwardDie Entwickler von Awkward haben sich ein Genre ausgesucht und haben versucht, mit nur einem Spielprinzip einen Partyknüller zu basteln. Doch eines kann ich schon jetzt verraten: Das haben sie in fast keinster Weise geschafft.

Das Genre würde ich "Wie gut kennst du deine Mitspieler?" nennen. Die Spieleranzahl beschränkt sich auf 1-6 Spieler und es kann mit zwei Spielern kooperativ gespielt werden, während ab vier Spielern automatisch Teams entstehen. Nach der Namensvergabe werden dann immer zwei Spieler genannt, die miteinander interagieren, indem sie sich den Controller hin- und herreichen, um Antwort A oder B drücken:

Spieler 1 bekommt eine Frage gestellt, dann zwei Antworalternativen und muss sich für eine entscheiden. Eine Frage könnte folgendermaßen lauten: "Kommst du eher früh aus dem Bett oder schläfst du länger?" Die Antworten wären "Morgenmuffel" oder "Frühaufsteher". Dann muss der Controller an Spieler 2 gereicht werden mit der Frage, "Was denkst du, hat Spieler 1 ausgewählt?".
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Anschließend gibt es die Auflösung darüber, wer was gewählt hat, dazu eine Statistik, wie sich alle anderen Spieler auf der Welt entschieden haben. Löblich: Ihr könnt ihr euch auch gegen die Veröffentlichung eurer Antworten entscheiden.
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zzZZZzzz
Warum das Spiel Awkward, also "komisch" bzw. "seltsam", heißt? Nun, neben Fragen wie "Was trägst du lieber? Jeans oder Sandalen?" oder "Welchen Cocktail würdest du bestellen? Mojito oder Long Island Ice Tea" gibt es auch eklig-widerliche Fragen wie, "Was würdest du eher von einem Löffel essen? Deine eigene Kotze oder den Achselschweiß einer Obdachlosen ". Deswegen wohl auch das FSK Rating.
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Naja... Um ehrlich zu sein, das Konzept dieses Spiels ist ja nicht unbedingt schlecht, es ist generell interessant, wenn man sich sicher ist, den Anderen zu kennen und die Antwort dann aber überraschenderweise doch anders ist. Bei einem fremden Mitspieler dagegen ist es nicht so unterhaltsam. Schließlich gibt es keinerlei Wissensfragen, bei denen man mal so richtig überraschen kann, sondern man schätzt auf's Geratewohl drauflos...
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Zusammenfassend lässt sich sagen, dass man nur die Controller abwechselnd hin- und herreicht, Fragen beantwortet, sich bei den paar abnormalen Fragen ins Schmunzeln und Ekeln gerät - aber nach drei Runden letztendlich durch ist. Nach jeder Runde kommt eine Art kunstvolles Gemälde, das eure Gunst, den Anderen zu kennen, darstellen soll, was ich aber nicht so richtig nachvollziehen kann. Auch sind Prozentzahlen der Trefferquoten zu erkennen, aber letztendlich gibt es keine wirkliche Siegerehrung, sondern eher ein Fazit, das keinen Spieler so richtig zufrieden stellt.
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Preis-Leistungsverhältnis kritisch
Die Präsentation ist schnarchig, da es keinerlei Audiokommentare gibt und auch sonst ist das Drumherum sehr schlicht und alles wirkt eher brav und unaufgeregt. Die Musik dudelt so dahin und dank der fehlenden Sprachausgabe oder anderer lustiger Einfälle, flacht das ganze Spielgefühl ab. Awkward ist außerdem nur in englischer Sprache erhältlich, was aber auch an der beachtlichen Anzahl von 5000 Fragen und zugehörigen Antworten liegt.
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FAZIT
Für 12,99€ sind Spielspaß und Spieldauer einfach nicht unterhaltsam und fesselnd genug. Natürlich gibt es immer wieder mal Fragen und Antworten die super passen oder lustig sind. Aber mehr als eine Partie wird euch das trotzdem nicht an den Bildschirm fesseln.
Dennis Singleplayer: 5%
Multiplayer: 10%


Verfasst von Dennis am 23.07.2018,
bemustert durch ICO Partners
für bis zu 6 Person/en
Release am 05.07.2018