EHRENSACHEHAL schien damals in kleine, knuddelige, kugelrunde Wesen vernarrt gewesen zu sein. Dann bevor sie es mit
Kirby versuchten, schickten sie Lolo ins Rennen. Ist
Kirby aber in aller Regel ein Jump'n'Run, ist Lolo eine Art Action-Puzzler, der, falls das ausser mir noch jemand kennt, stark an Kickle Cubicle für das NES erinnert. Aber naja, da man früher ohne eine "Held rettet das Mädchen"-Story nicht auskam, bekam auch Lolo diese verpasst. Prinzessin Lala wurde vom bösen King Egger entführt. Ehrensache für Lolo, dass er die süße Kugel aus dessen Klauen befreit.
Interessanterweise beweist Lolo, wie auch schon Mario dutzendfach, dass die ewig selbe, tausende Jahre alte Storyline im Grunde nur Mittel zum Zweck ist. Denn wir alle würden Mario auch dann spielen, wenn er einfach nur, weil es ihm Spaß macht, durch die Level rennen würde und sich im Abspann mit einer Portion Spaghetti stärkt; und ähnlich ist es bei Adventures of Lolo. Die Story ist so ausgelutscht, dass es wehtut, aber das Gameplay macht so einen Spaß, dass einem der Abspann sowieso egal ist, wenn man auch den letzten der insgesamt 50 Level lösen konnte.
JUWEL IN EINER TRUHEDiese 50 Level sind aufgeteilt in 10 Welten à 5 Räume, und wie sich das gehört, wird das Spiel mit jedem Raum schwerer und schwerer, sodass bereits in Welt 4 die ersten Kopfnüsschen auftauchen, die sich scheinbar nicht knacken lassen wollen. Dabei ist der Weg immer derselbe. In jedem Raum mehrere Herzchen, die Lolo in seinen Besitz bringen muss. Doch es geht nicht nur darum, alle Herzteile aufzugabeln, damit Lolo an einen Juwel in einer Truhe gelangen kann, der widerum den Ausgang öffnet. Es geht auch darum, dass er allen Gegnern und ihren Projektilen ausweicht, denn ein einziger Treffer und eines von Lolos Leben ist hin.
Die Schwierigkeit besteht jetzt darin, die Gegner z.B. durch verschiebbare Gegenstände einzukesseln, oder ihnen einfach schlicht immer aus dem Weg zu gehen und gleichzeitig die Herzteile in der richtigen Reihenfolge abzugreifen. Ohne einen Plan, eine Art goldene Marschroute, werden viele Räume deshalb nicht zu lösen sein, denn nicht selten geschieht es, dass man sich selbst mal ins Aus manövriert hat, weil man sich durch den letzten Schritt einige Herzteile selbst verbaut hat, sodass man aufgeben muss, damit man den Raum nochmal von null an nochmal spielen kann; leider nur kostet auch das natürlich eines der Leben Lolos. Natürlich gibt es hier und da die Möglichkeit, Extraleben zu erhalten, aber ohne, dass man sein grauen Zellen zum Qualmen bringt, nützen die gar nichts! :)
FAZITDie Adventures of Lolo wirken heutzutage etwas altbacken, ist ja klar, nichtsdestotrotz sind Grafik und Sound absolut in Ordnung und habe ihren Charme. Zumal man im Laufe der Räume sowieso nicht mehr so wirklich auf das Drumherum achtet, sondern man im Geiste viel mehr damit beschäftigt ist, sich zu überlegen, wie man dieses Mal vorgehen soll.
Und das ist es auch, was diesen Titel so lohnenswert macht. Die 50 Räume sind eine Herausforderung und durch das Passwort-System (oder den Virtual-Console-Speicherstand) kann man jederzeit wieder im letzten Raum einsteigen, um weiterzuspielen. ...und das empfehle ich ausdrücklich.