Cosplay, automatisierte Kloschüsseln und Mangas. Das ist es, was ich mit Japan zuerst verbinde. Doch die Japaner sind noch für andere Dinge bekannt. Da ist zum Beispiel die Engelsgeduld, mit der sie in der Warteschlange anstehen können. Die Bilder von Hunderten, die bei Veröffentlichung eines neuen Videospiel-Blockbusters in den frühen Morgenstunden darauf warten, dass das Elektronikgeschäft seine Pforten öffnet, finden sich im Internet oder der Fachpresse zuhauf. Und hier setzt Tokyo Crash Mobs an.
Die Studentinnen Grace und Savannah nehmen sich dem Problem der nahezu unendlichen Warteschlagen an. In einer total verrückten Story erlebt ihr drei Wochen aus ihrem Leben in Tokyo. Jeden Tag gilt es, sich in einer Reihe wartender Menschen ganz nach vorn zu spielen.
So funktioniert die KnobeleiDas Spielprinzip ähnelt dabei dem bekannter Titel wie Diamond Dash. Die Menschen sind entweder rot, grün, gelb, oder blau gekleidet. Stehen drei gleicher Farbe in einer Reihe, verschwinden sie. Warum? Völlig egal! So werfen und rollen Grace und Savannah fleißig Menschen in die Reihen, um die Massen zu dezimieren. Das Spielprinzip in den Levels, in denen man Grace spielt, unterscheidet sich ein wenig von Savannahs.
Einige Items erleichtern dem Spieler dabei das Vorankommen. Da ist zum Beispiel das Ufo, das auf einem Schlag alle Personen einer Farbe verschwinden lässt. Manchmal starten die Wartenden auch den Gegenangriff und lassen einen Bombenball auf euch zurollen. Wirft der Spieler den Ball ab, bevor er sein Ziel erreicht, explodiert er und lässt ein paar Leute verschwinden. Besonders fies sind kleine Gruppen von "Line Cutters". Diese Vordrängler kann man nur davon abhalten, von der Seite in die Warteschlange einzudringen, indem man sie rechtzeitig abwirft.
Passabler Umfang und einzigartige PräsentationNeben dem unterhaltsamen Story-Modus gibt es noch den Challenge-Modus, der besonders für erfahrene Knobelfreunde interessant sein dürfte. Hier geht es in besonders fordernden und langen Spielen auf die Jagd nach Highscores. Das Spielprinzip ist völlig abgedreht, an sich aber kein Quantensprung. Was den Titel wirklich hervorhebt, ist die einzigartige Präsentation. Mit zahlreichen 3D-Videos erhält der Spieler Einblick in die verrückte Welt von Grace und Savannah.
Dabei nimmt sich der Titel immer wieder selbst auf die Schippe und glänzt mit typisch japanischem Humor. Man versteht es, dem Spieler immer wieder ein Schmunzeln zu entlocken, wenn Savannah verliert und zur Strafe in das Universum geschossen wird. Es ist immer wieder lustig zu sehen, wie eine ganze Menschenmasse im Gleichschritt tanzt, nur um den Protagonistinnen das Leben schwer zu machen oder wie Ninjas sich in die Warteschlange einreihen. Ja, ihr habt richtig gelesen. Ninjas. Warum? Völlig egal! Hauptsache lustig. Und nach diesem Grundsatz sind auch die digitale Anleitung und die Menüs gestaltet. Man manövriert nicht einfach durch eine Anzahl von Menüpunkten. Vielmehr lässt man Grace und Savannah mithilfe des Stylus regelrecht tanzen um die Wahl zu treffen.
Ein paar Wehmutstropfen gibt es aber dennoch. So sind Grafik und 3D-Effekt während des Spiels nicht herausragend. Die Steuerung führt manchmal zu Hektik und das Spielgeschehen wird von Zeit zu Zeit unübersichtlich. Zudem bietet Tokyo Crash Mobs leider keinen Multiplayer. Erschwerend kommt hinzu, dass der Spieler keine Initialen für seine Highscores angeben kann. Daher ist die Software für nur einen einzigen Nutzer interessant - ob online oder offline.
FazitAlles in Allem hinterlässt Tokyo Crash Mobs einen sehr positiven Eindruck. Das verrückte Spielprinzip und die sympathische, japantypische Präsentation können Knobelfreunde immer wieder zu einem Spiel animieren. Die eigenen Rekorde zu brechen sorgt dabei für Motivation. Den geringen Preis der Software kann man zum Anlass nehmen, über die kleinen Schwächen hinwegzusehen.