Spyro The Dragon, da war doch mal was... ach richtig, vor etlichen Jahren hatte der violette Drache auf der Playstation sein Debüt und kann seitdem behaupten, dass kaum ein Jahr ohne einen Nachfolger der Spielserie verstrich. Einen guten Ruf scheint das Spiel - ob man es nun zuvor schon spielte oder nicht - also zu haben und auch wenn ich damals nur den allerersten Teil zockte, hatte das Spiel das gewisse Etwas.
Und das macht doch schon irgendwie Lust auf mehrWenn man nun jedoch als Spyro-Fan so durch den Laden schlendert und Skylanders für den 3DS oder auch für die Wii im Regal stehen sieht, dann wird sehr schnell deutlich, dass es sich bei diesem Game nicht um ein gewöhnliches Spiel handelt, sondern dass es etwas bietet, was in dieser Form noch nie vorhanden war: das Portal of Power.
Bevor es jedoch weiter über das Portal of Power und die beiliegenden Figuren im Detail geht, sollte vorerst erklärt werden, um was es in Skylanders: Spyro's Adventure eigentlich geht, denn so friedlich die Heimat unserer Helden, Skyland, scheint, so schnell ändert sich die Situation auch wieder, als plötzlich der böse Hektore auftaucht und droht, die Strahlenden Inseln zu vernichten. Sofort wird klar, dass Spyro dieser Gefahr ganz allein nicht gewachsen ist und so ziehen noch viele weitere Skylander mit in den Kampf. Doch wer von diesen Kreaturen sich ins Getümmel wirft, liegt dabei in eurer Hand.
Das Portal of PowerZu Beginn des Spiels trifft man sogleich auf Wendel, den letzten freien Sucher, der Spyro und seine Gefährten bittet, die anderen Sucher zu retten und Skyland von Hektore zu befreien. Um diese große Aufgabe zu meistern, müssen die Skylander mit der Hilfe des Portal of Power gerufen werden. Dieses Portal und einige Figuren liegen dem 3DS Spiel bei und sind auch für dessen Benutzung unabdingbar. Das Portal selbst besitzt eine große Fläche, auf der die mitgelieferten Figuren, natürlich immer nur eine zurzeit, platziert werden können. Wenn man Wendel anspricht, kann man daraufhin das Portal aktivieren, indem man auf die Positionsfläche drückt. Anschließend setzt man eine Figur darauf, richtet seinen 3DS mit der Infrarotschnittstelle auf das Portal und schon erscheint der Skylander im Spiel. Während man Spyro's Adventure spielt, werden dabei nicht nur die Daten auf dem 3DS selbst gesichert, sondern auch in(!) den Spielfiguren selbst. So kann man diese auch mit zu einem Freund nehmen und dort weiterspielen.
Nur ein Skylander kann zur gleichen Zeit bewegt werden, sozusagen "mitnehmen" kann man aber immer zwei, zwischen denen man beliebig wechseln kann. Ein einfacher Klick auf den Touchscreen genügt und schon wird der aktuelle Skylander zurückgerufen und der neue kann erscheinen. Das Auswechseln der Skylander nimmt keinerlei Wartezeit in Anspruch, das heißt, wenn man beispielweise mit einem Skylander läuft und gleichzeitig beim Touchscreen auf den anderen klickt, dann läuft der neue Skylander sofort weiter - also nichts mit großer Lichtershow und langem Warten oder Auswechselschwierigkeiten in gefährlichen Situationen. Dass das alles so flott geht, liegt daran, dass man die Figuren auf dem Portal of Power NICHT tauschen muss. Man kann also mit Figur A spielen, obwohl Figur B auf dem Portal steht. Lediglich, wenn man einen seiner zwei vorhandenen Skylander durch einen dritten ersetzen will, muss man erst Wendel ansprechen, das Portal aktivieren und den Skylander darauf setzen.
Das eigentliche SpielUm Skyland aus den Klauen von Hektore zu befreien, müssen Spyro und seine Gefährten durch so manches Level hindurch, in welchen Scharen von Bösewichten nur darauf warten, sie im Kampf niederzustrecken. Per Analog Stick steuert man seinen Skylander durch die bunte Vielfalt der Strahlenden Inseln und kann dabei Gegnern per Y-Knopf eins auf die Mütze geben. Mit Sprint und Sprung jagt man durch bunte, abwechslungsreiche Level - mal durch Graslandschaften, Höhlen und Minen, aber auch über Lavagruben, Flüsse und durch Festungen muss sich die Truppe schlagen, um ihrem Ziel, die Heimat von Hektore zu befreien, näher zu kommen.
Die Level betreten kann man über das Heiligtum, die Oberwelt, in der man auch mit Wendel kommuniziert, seine Skylander rufen und den Spielfortschritt einsehen kann. Betritt man einen Bereich, besteht dieser wieder aus fünf jeweils verschiedenen Leveln, in denen man sich entweder durch einen Abschnitt kämpfen und das Ziel erreichen oder einer Schar Gegner die Leviten lesen muss. Idealerweise sackt man beim Durchforsten des Levels möglichst viele Lichtstrahlen, die in Krügen im gesamten Level verteilt sind, ein, denn diese werden am Ende des Abschnittes in Erfahrungspunkte für die Skylander umgewandelt, und zwar für die beiden, die man in seinem Team hat (selbst wenn man nur einen der beiden im ganzen Level benutzt). Steigt der Charakter auf, gewinnt er an Energie, Stärke und Fähigkeiten, welche Spezialtechniken wie Kombinationshiebe und -schläge, Explosionen, Unsichtbarkeitsmodi und noch viele weitere beinhalten. Ab einem bestimmten Zeitraum des Levels bahnt sich eine Attacke von Hektore an und es läuft ein Zeitlimit ab. Man muss das Level unbedingt vor dem Ablaufen der Zeit beenden, denn sonst muss es von vorne begonnen werden. Allerdings kann man sich Zeit verschaffen, indem man über das Level verteilte Stoppuhren einsammeln, die die Ankunft von Hektore um eine kurze Zeitspanne verzögern. Neben der Möglichkeit, durch Hektore im Level zu scheitern, gibt es noch die, dass beide Skylander besiegt werden. Ist die Energie des einen flöten, wird sofort der verbliebende Skylander gerufen. Für 30 Lichtstrahlen kann außerdem der verlorene Skylander zurückgeholt werden, also sollte man das Sammeln von Lichtstrahlen auf keinen Fall unterschätzen und immer mindestens 30 davon in der Hinterhand haben.
Außer den Lichtstrahlen gibt es in jedem Level andere Gegenstände, die man sammeln oder zerstören kann, beispielsweise Statuen, Ballons, Gummienten, Schneemänner oder Dynamit. Das Sammeln oder Zerstören von Gegenständen oder Lichtstrahlen sowie das Meistern von elementbezogenen Aufgaben stellen zusätzliche Herausforderungen dar, von welchen es pro Level immer fünf gibt. Nur beim Bestehen von genügend dieser Herausforderungen wird ein neuer Bereich geöffnet, den man dann mit seinen Skylandern betreten kann. Da viele dieser Herausforderungen erst freigeschaltet werden müssen, muss ein Level also mehrmals gespielt werden - die Wahl des Skylanders spielt dabei ebenfalls eine entscheidende Rolle.
Jeder Skylander besitzt eine unterschiedliche Angriffsweise, aber auch unterschiedliche Elementarklassen, von denen es insgesamt acht verschiedene gibt: Magie, Technologie, Wasser, Luft, Leben, Gespenster, Erde und Feuer. Innerhalb eines Levels gibt es immer 1 - 2 Portale, durch die nur der Skylander einer bestimmten Elementarklasse gelangen kann, um dort eine Jump‘ n‘ Run Herausforderung zu absolvieren. Zusammen mit den anderen Herausforderungen wird vor der Levelauswahl angezeigt, welche Elemente man benötigt, um die Portale betreten zu können. Somit sollte man optimalerweise jedes Level mit den vorgegebenen Elementarklassen durchspielen, sofern man alle Herausforderungen bestehen will. Hilfreich ist dies vor allem, weil man dadurch neue Schriftrollen und Hüte bekommt, welche wiederum neue Fähigkeiten verleihen. Dass es 8 Elementarklassen gibt, heißt aber noch lange nicht, dass es auch nur acht Skylander gibt. Sage und schreibe 32 davon kann man im Spiel steuern, vorausgesetzt natürlich, man hat auch alle Figuren dazu. Mitgeliefert werden nämlich nur drei, die anderen muss man sich separat zulegen. Einerseits gut, denn dann kann man sich seinen Lieblings-Skylander gezielt aussuchen, andererseits wird das ganz schön teuer, vorallem, wenn man von jeder Elementarklasse einen Skylander besitzen möchte. Um das Spiel durchzuspielen, muss man sich aber nicht unbedingt Extra-Figuren anschaffen, dafür genügen die drei, die dem Spiel beiliegen - nur kann man dann eben nicht alle Herausforderungen bestehen.
Was neu ist, muss nicht immer gut seinDiesen Spruch hört man ja zur Genüge und oft bewahrheitet er sich leider auch. Hier allerdings bin ich eher positiv als negativ überrascht, denn Skylanders: Spyro's Adventure ist ein sehr gelungenes, optisch eindrucksvolles und spielerisch interessantes Spiel, mit einigen Kritikpunkten, aber dafür auch sehr vielen Pluspunkten. Was mir persönlich nicht so gut gefiel, ist die Tatsache, dass das Spiel durch das Portal of Power an "Kompaktheit" verliert. Sitzt man also zum Beispiel in der Bahn, kann es lästig sein, dann immer das Portal und die Figuren mitschleppen zu müssen. Und gerade dass man auch unterwegs spielen kann, ist ja eigentlich ein großer Vorteil vom 3DS, der hier dementsprechend dann etwas eingeschränkt ist. Ist man Perfektionist wie ich, muss man sich außerdem alle Figuren zulegen und bei 29 zusätzlichen, die einzeln ab 5 € aufwärts kosten, kann man vermuten, dass das ein teurer Spaß werden würde. Auch wenn man die Figuren mit zu Freunden nehmen und dort weiterspielen könnte, wäre es auch ohne die Figuren gegangen. Und auch, wenn die Spieldauer nicht allzu groß ist, finde ich die Grundidee nicht schlecht.
Die Level sind nämlich dafür super aufgebaut, vielseitig, vom Schwierigkeitsgrad her nicht zu leicht, aber auch nicht zu schwer und auch der 3D-Effekt kann sich sehr wohl sehen lassen und präsentiert das Spiel in einer farbenfrohen, abwechslungsreichen Gestaltung. Die zusätzlichen Herausforderungen treiben zum erneuten Spielen des Levels an, welches trotzdem nicht langeilig wird, da man ja auch gleichzeitig Erfahrungspunkte für seine Skylander sammelt. Gerade wenn man einen Skylander zum ersten Mal spielt, fängt man im Grunde mit diesem wieder von vorne an, da die Gegner in späteren Level einfach für den Anfang zu stark sind. Damit man aber nicht dauernd bei einem neuen Charakter das erste Level spielen muss, kann man als zweiten Skylander einfach einen mit hohem Level mitnehmen, mit diesem ein schweres Level absolvieren und trotzdem bekommt der schwächere Charakter Erfahrungspunkte, weil er im Team dabei war - ein gut gelöstes Problem also. Durch die Fähigkeiten der Skylander herrscht große Flexibilität und auch Strategie muss vorhanden sein, um nicht das Zeitliche zu segnen. Zusammenfassend fehlt es dem Spiel leider an Spieldauer und an Effektivität der Figuren, dafür habe ich aber jede Minute, die ich spielte, genossen.
Ich warte jetzt nur noch auf den Zeitpunkt, an dem man das Portal of Power für Pokémon-Spiele benutzt, denn mit über 600 Pokémon könnte das durchaus lustig werden... ;)