Cover: Shovel KnightIm Moment schießen sie wie Pilze aus dem Boden, sogenannte "Kickstarter-Projekte". Gemeint sind Games, die zunächst nur als Idee in den kreativen Köpfen der Entwickler existieren. Bevor sie aber in die Entwicklung kommen, müssen Kickstarter meist über internetbasierte Sammelaktionen vorfinanziert werden. Wem die Idee des Spiels gefällt, der muss ein paar Münzen in die Sammeldose werfen, um das fertige Spiel irgendwann zu zocken. Auch Shovel Knight ging diesen Weg. Schnell fanden sich ausreichend willige Spender die sich von dem verrückten Retrohüpfer begeistern ließen, der nun im eShop der Wii U, des 3DS und auch für den PC veröffentlicht wurde. Ob sich die milden Gaben an Entwickler Yacht Club wohl gelohnt haben?

Viele Kickstarter bestechen durch ihre Kreativität. Es werden Idee erprobt, die vielleicht spaßig sein mögen, denen man aber keinen großen kommerziellen Erfolg zutraut. In dieser Hinsicht ist Shovel Knieght eine Ausnahme. Entwickler Yacht Club nahm vielmehr Elemente aus Klassikern der NES-Ära und erschuf daraus einen Aktion-Hüpfer mit einer großen Portion 8-Bit-Charme als Sahnehäubchen.

Shovel Night ist erster Linie ein Jump & Run. In jedem der Level gilt es, dutzenden Gefahren auszuweichen und einer Vielzahl von Gegnern den Garaus zu machen. Das Gameplay erinnert vorrangig an die Mega Man-Spiele. Besonders die Endgegner am Ende ein jeden Levels sind ausschlaggebend für diese Feststellung. Das Kampfsystem mit der kultigen Schaufel aber erinnert stärker an die alten Ninja Gaiden Titel. Die Oberweltkarte scheint direkt aus Super Mario Bros. 3 zu entstammen. Besucht man dann aber ein Dorf auf der Karte, fühlt man sich aufgrund ihrer Zweidimensionalität unweigerlich an Zelda 2 erinnert. Auch Magieleiste und die erweiterbaren Energiecontainer kommen alten Zelda-Veteranen vertraut vor. Shovel Knight ist aber mehr als ein Best Off gelungener Gameplay-Elemente bekannter Klassiker. Yacht Club nahm lediglich einige bewährte Ideen zur Hand und machte daraus etwas Neues, Kreatives und vor allem Spaßiges.
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Grafik, Soundtrack und Gameplay wirken wie aus Originaltiteln der NES-Ära. Besonders die stimmungsvollen Hintergrundmelodien tragen ihren Teil zum Spielgefühl bei. Sie sind keinesfalls aus Klassikern abgekupfert, sondern allesamt neue Kompositionen. Sein Übriges tut der tolle Humor der Story. Die ist zwar ziemlich stumpf: Ritter Shovel Knight rettet seine angebetete Shield Knight aus den Fängen einer bösen Hexe und ihrem Gefolge aus Rittern. Die Erzählweise und die vielen Sidekicks und Anspielungen auf andere Spiele machen den Unterschied. Shovel Knight verlangt einem immer wieder mehr als nur ein Schmunzeln ab.
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Der kleine Ritter findet mithilfe des Steuerkreuzes seinen Weg durch die Levels. Die B-Taste dient zum Sprung und mit der A-Taste kommt die berüchtigte Schaufel zum Einsatz. Das war es im Großen und Ganzen schon. Dazu kommen noch die Relikte wie ein Zauberstab, der Feuerbälle verschießt, eine Angel oder ein Ring, der für einen ganz kurzen Moment Unbesiegbarkeit verleiht. Es braucht etwas Eingewöhnung, dass man zu ihrem Einsatz zugleich A-Taste und oben auf dem Steuerkreuz drücken muss. Aber schon bald geht die Steuerung flüssig und präzise von der Hand. Ein wenig stiefmütterlich genutzt wurde der Touchscreen. Hier kann man die Relikte auswählen. Nicht mehr und nicht weniger.
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Der Schwierigkeitsgrad ist moderat bis gehoben. Die Checkpoints in den Levels sind fair platziert. Wer sein digitales Leben lässt, verliert lediglich einen Teil des erbeuteten Zasters. Dieser kann im nächsten Anlauf an selber Stelle wieder aufgelesen werden. Segnet man zuvor erneut das Zeitliche, gehen die Moneten für immer verloren und man büßt erneut Gewinn ein. Wer es drauf anlegen will, kann übrigens die Checkpoints auch zerstören und dafür einen nicht unerheblichen Betrag kassieren. Allerding muss man im Fall der Fälle aber weiter hinten neu beginnen.
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Grafisch geht Yacht Club mit Shovel Knight einen Weg, der momentan recht populär ist. Der Titel sollte möglichst retro aussehen, so als ob er auf dem NES Geburtsstunde feierte. Die kultige Pixel-Optik ist gelungen. Wer sich für die 3DS-Version entscheidet, profitiert von einem sehr schönen 3D-Effekt. Technisch ist Shovel Knight somit natürlich kein Quantensprung und doch genauso, wie die Entwickler und die, die es finanzierten es haben wollten.
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Fazit
Shovel Knight wirkt auf den ersten Blick so, als wäre es für das NES entstanden und dennoch bietet es viele zeitgemäße Elemente wie eine StreedPass-Einbindung und den 3D-Effekt, die es zu einem modernen und flüssigen Spielerlebnis machen. Es richtet sich klar an erfahrene Zocker der ersten Stunde, die alte Erinnerungen aufleben lassen wollen. Shovel Knight spielt sich griffig, ist intelligent gemacht und absolut witzig!
«Jojo» Singleplayer: 89%

Verfasst von «Jojo» am 23.11.2014,
bemustert durch Nintendo
für bis zu 1 Person/en
Release am 06.11.2014