Wer Gutes tut, wird belohntDie Story ist ziemlich schnell erklärt: Maxwell, der Held des Spiels, und seine Schwester Lily, werden auf Reisen in die Welt geschickt, damit diese keine "verwöhnten Kinder" werden.
Nach ein paar Minuten draußen nutzen sie das magische Notizbuch von Opa Edgar und Oma Julie, welches in der Lage ist, alles zu erzeugen was hingeschrieben wird, um einen alten wehrlosen Mann einen Streich zu spielen und ihm einen verfaulten Apfel zu überreichen. Dieser ist natürlich ziemlich erbost und verflucht Lily dazu, immer weiter zu Stein zu werden, bis sie endgültig mehr Statue als Mensch ist.
Tja - da haben die beiden wohl Pech gehabt, selber Schuld würde man sagen. Doch der Älteste der 40 weiteren Geschwister von ihnen weiß Rat - Gute Taten müssen getan werden um sogenannte "Starites" zu sammeln, die auf magische Weise diesen Fluch dann auflösen - also macht sich Maxwell auf, sich dieser Hausforderung zu stellen.
Ich mach mir die Welt, wie sie mir gefälltScribblenauts Unlimited ist im Prinzip ein klassisches Jump'n'Run - mithilfe des Schiebepads oder über das Drücken auf dem Touchscreen bewegt ihr den kleinen Helden hin und her. Eigentlich nichts Ungewöhnliches, ABER der wohl große Unterschied ist die Benutzung des oben erwähnten Notizbuches.
Einmal gezückt können dadurch Dinge erzeugt oder Adjektive den Gegenständen und Personen zugeordnet werden - Kostprobe gefällig? Dein Charakter ist zu lahm und irgendwie ist die Klippe doch nicht so leicht zu überwinden, wie sie aussieht? Kein Problem! Dich selber angeklickt und "fliegender Flinker" als Eigenschaften eingegeben und ehe man sich versieht, fliegt man durch die Level. Oder auf einmal taucht da ein hungriger Zombie auf - was tun? Notizbuch gezückt und mal eben ein Gehirn erzeugt, schon ist der Untote satt und glücklich.
Und so in der Art geht es immer weiter auf der Suche nach den Starites, dabei haben sich die Entwickler viele kreative und oft ziemlich komische Aufgaben überlegt, die erfüllt werden müssen - mal befindet man sich (in einem der späteren Level) in einen Vulkan und trifft da auf einen Halbling - Wie kann man ihn helfen? Er hat offensichtlich vergessen, was er in die Lava werfen wollte; solche und ähnliche Anspielungen finden sich im ganzen Spiel und sorgen vor allem bei älteren Spielern für Heiterkeit.
Der Spielablauf im Allgemeinen ist durch das folgende Schema zu erklären: Man betritt irgendeinen themenbasierten Ort und trifft dort auf zahlreiche kleine Aufgaben und mehrere größere Missionen - alle natürlich unter dem Motto: "Hilf jemanden".
Während die kleinen Aufgaben sehr schnell gelöst sind, z.B. indem man einen gelangweilten Knirps ein Spielzeug übergibt, sind die größeren Missionen in eine kleine "Geschichte" eingebunden. So möchte beispielsweise ein Hahn zum Drachen werden und möchte dafür unsere Hilfe; passende Größe verleiht und die Fähigkeit zum Feuerspeien verpasst, und Abrakadabra - ein grauenhaftes Monstrum steht da.
Falls die Aufgaben mal zu schwer sind (bei mir gab es wirklich einige Male, dass ich einfach ein Brett vor dem Kopf hatte und nicht sehen konnte, was genau der Wunsch der Person ist), tauchen in Sekundenintervall bei den Misionen Tipps auf, die oft weiterhelfen und dafür sorgen, dass man nicht allzu lange an einer Stelle steckenbleibt
Alles in allem kommt dabei eine knapp 10 Stunden andauernde Story zusammen, bis die Schwester endlich vom Fluch befreit ist - doch auch abseites des Sammeln der Starites gibt es in der Welt der Scribblenauts viel zu erkunden: Anstatt wie man es beispielsweise bei der Super-Mario-Bros.-Spielereihe gewohnt ist, gibt es hier keine Oberwelt, die zu den einzelnen Leveln führt, sondern es existiert eine einzelne Welt, die immer weiter erkundigt wird. Hierbei läuft es so ab, dass man eine bestimmte Anzahl von Starites sammeln muss, dann zu seiner Schwester geht und durch eine kurze Sequenz erklärt wird, wie ein neuer Bereich erreichbar geworden ist, anschließend kann man sich dorthin beamen lassen und weiter geht's.
Dadurch, dass die Welt recht frei ist, gibt es viel zu entdecken und vor allem kann man viel seiner Kreativität freien Lauf lassen, was meiner Meinung nach sogar mehr Spaß macht, als die gewöhnlichen Missionen: Wolltest du schon immer mal als Ritter verkleidet auf einer Kuh fliegend gegen hilflose Passanten kämpfen? Oder wolltest du schon immer mal schauen, wer in einem Wettkampf gewinnen würde - ein Pirat oder ein Ninja? Das alles ist möglich und dank der wirklich vielen eingespeicherten Begriffe (ein Easteregg sei an dieser Stelle erwähnt: Ein gewisser Elfenjunge und seine Nemesis sind ebenso zu finden wie eine gewisse Schildkröte und ein Klempner) sind den Möglichkeiten keine Grenzen gesetzt.
Als zusätzlichen Anreiz zum Erforschen werden auch Objekt-Missionen angeboten, die zusätzliche Starite-Splitter erzeugen; bei diesen Missionen wird beispielsweise ein Sachverhalt beschrieben, der erzeugt werden soll - Wie etwa: "Bringe zwei Leute zusammen, die immer lügen" - zwei Politiker erzeugt und Zack ist die Mission erfüllt (man sieht hier wieder den Humor des Spiels).
Grafik & SoundDie Grafik ist in einem zum Setting passenden Look gehalten und sieht, auch wenn es optisch deutlich aufwändigere Spiele gibt, ziemlich gut aus und auch die erzeugten Dinge sehen zumeist so aus, wie man sich diese vorstellt.
Beim Sound gibt es nichts zu meckern, jeder Abschnitt der großen Welt hat eine eigene Melodie, die gut klingt, allerdings gibt es dabei zu bemängeln, dass mir viele der Melodien extrem melancholisch vorkommen, weil das irgendwie nicht so wirklich zum Spiel passt.
FAZITEin sehr kreatives Spiel, an welchem es eigentlich nur wenig zu bemängeln gibt. Vielleicht höchstens die ein bisschen platte und recht kurze Story.
Für Leute, die mal etwas Neues ausprobieren wollen und sich mit dem Setting enfreunden können sollten zumindest einmal probespielen.