Die EisfrauZu Beginn des Spiels wird Professor Layton mit seinen Sidekicks Emmy und Luke von einem Kollegen namens Locklair nach Snøborg eingeladen. Der Grund für diese Einladung ist, dass in diesem verschneiten Dörfchen ein Mädchen im Eis entdeckt wurde, welches anscheinend aus einer antiken Kultur stammt. Doch nicht nur die friedfertigen Wissenschaftler sind an ihr interessiert, sondern auch einige üblen Typen der Organisation "Targent", unter der Leitung des noch übleren Schurken Bronevs.
Und ich muss sagen, obwohl die Geschichte zu Beginn und im Mittelteil ziemlich lahm ist und in diesen Abschnitten irgendwie kaum spannende Wendungen auftauchen, kann sie gegen Ende hin ziemlich begeistern.
Was erwartet uns?Das Genre von Professor Layton kann man wohl am ehesten noch als Point-and-Click-Adventure mit einen zusätzlichen Schuss Puzzle-Spiele beschreiben: man bewegt sich durch verschiedene Umgebungen und klickt Gegenstände und Personen an, damit etwas passiert. Meist kommt es dabei zu Kommentaren der Protagonisten, zu kurzen Dialogen mit den angetippten Personen oder es erscheint ein rotes Ausrufungszeichen, welches anzeigt: "Jetzt kommt ein Rätsel!"
Meist sind diese Rätsel mehr oder weniger sinnvoll in die Geschichte integriert. So hilft Person X erst dann, den Ort Y zu finden, wenn man ihr zuvor bei einem Rätsel hilft, über welchem sie schon seit Tagen grübelt, oder ein Übeltäter möchte die Helden aufhalten, indem er eine Aufgabe aufstellt, die, wie er meint, vom pfiffigen Professor nicht gelöst werden kann. Wie man sieht, nimmt sich das Spiel da anscheinend selbst nicht immer so ganz ernst - und das ist gut so! :-)
Die Rätsel sind, wie man es von Spielen dieser Reihe erwartet, ziemlich fesselnd und es kann schon gut vorkommen, dass man eine halbe Stunde an ein und derselben Kopfnuss sitzt, dies aber gar nicht bemerkt, da man komplett darin versunken ist - genau das, was ich von Videospielen erwarte!
Der Schwierigkeitsgrad ist ziemlich passend; es gibt zwar einige extrem harte Kopfnüsse, die ich nicht knacken konnte, allerdings gibt es dafür die Hinweismünzen, die man überall im Spiel findet und mit welchen man sich Tipps kaufen kann. Außerdem ist wichtig zu wissen: Für das Beenden der Story muss man längst nicht alle Rätsel lösen. Nur wer einen perfekten Spielstand haben will, muss auch durch die extrem schweren Herausforderungen.
Obwohl die Rätsel in sich stimmig sind und mit logischem Denken gelöst werden können, ist mir da aber doch etwas negativ aufgefallen: Vielleicht lag es an meiner persönlichen Unfähigkeit, aber mir kam es oft so vor, als ob die Beschreibung der Aufgabe ziemlich missverständlich ist. Ich saß einige Male vor dem 3DS, las die Beschreibung und dachte mir: "Was muss ich da tun? Ach, was solls, probiere ich einfach rum". Dieses Malus ist allerdings verkraftbar, da es doch manchmal irgendwie schwer möglich ist, visuelle Rätsel passend auf schriftliche Weise zu beschreiben, da muss man auch ab und zu manchmal einfach ausprobieren.
ich packe meinen Koffer...Die Story allein wird schon zwischen 15-20 Stunden (je nach Fähigkeit des Spielers) dauern. Darüber hinaus gibt es allerdings noch viele weitere Extras, die es meist im Koffer (dem Inventar des Spiels, wo man unter anderem auch speichern kann) zu entdecken gibt.
Für Menschen, die über den Umfang der im Spiel integrierten Anzahl an Rätseln nur müde lachen können, gibt es, wie es schon von den Vorgängertiteln sicherlich schon bekannt ist, die wöchentlichen Downloadrätsel, die den normalen Rätseln in nichts nachstehen.
Sollten das noch immer nicht genug Rätsel sein, gibt es im Koffer des Professors noch einige spezielle Aufgaben, so muss man z.B. einem Eichhörnchen in verschiedenen Leveln dabei helfen, Nüsse ins Ziel zu bringen oder man spielt Modeberater für einige Damen.
Für diejenigen, die Professor-Layton-Spiele wegen des Point-and-Click-Anteils mögen, gibt es auch so einiges zu tun: So kann man beispielsweise per StreetPass Aufgaben empfangen, die drei bestimmte Gegenstände vorgeben, die man in der großen Welt von Professor Layton und das Vermächtnis von Aslant finden muss, um Punkte zu erhalten. Für diese Punkte widerum kann man sich dann beispielsweise die vorhin schon erwähnten Hinweismünzen kaufen.
Außerdem gibt es im Koffer des Professors ab und zu auch Zeitungsartikel zu finden, die auf bestimmte Orte im Spiel hinweisen - wenn man also die Zeit dazu hat, kann man dorthin und dortigen Ereignissen nachgehen. ...und wem auch das noch nicht genug ist, kann auf die Suche nach besonders seltsamen Gegenständen gehen und diese in den Koffer zur Sammlung der "Kuriositäten" hinzufügen.
Zu guter Letzt gibt es auch die Möglichkeit, die ganze Story in den Notizen des Professors nachzulesen. Die meiste Zeit ist dieses Feature wohl eher weniger nützlich, wenn man das Spiel allerdings mal eine längere Zeit beiseite gelegt hat, kann die Lektüre der Seiten Wunder bewirken und ich muss ehrlich sagen: ich wünsche mir sowas in der Art auch für Spiele wie Zelda und Pokémon!
Wie man sieht, kann auch außerhalb der Standardrätsel viel nebenbei gefunden werden, mit dem man seine Zeit verbringen kann. Doch nicht alle Features sind unbedingt sinnvoll, so finde ich diese Suchaktionen nicht sonderlich spaßig, aber da das sicherlich im Auge des Betrachters liegt, kann sich jeder selbst aussuchen, was ihm mehr und was weniger gefällt.
Grafik & SoundDie Musik ist wirklich sehr gut gewählt. Bei dramatischen Momenten innerhalb der Geschichte klingt sie auch passend, und wie man es bei den Rätseln sicherlich erwartet, ist sie hier sehr ruhig und lenkt nicht vom Nachdenken ab.
Die oben beschriebene Geschichte wird meist durch verschriftliche Dialoge unter den Protagonisten weitergebracht. Manchmal wird die Story allerdings auch durch sehr gut gemachte Anime-Sequenzen weitererzählt. Zu diesen kleinen Clips ist außerdem zu sagen, dass die Zeichnungen nicht nur sehr gut aussehen, sondern dass auch die deutsche Sprachausgabe sehr gelungen und jede Szene im Übrigen auch untertitelt ist.
Auch außerhalb der Clips ist die Grafik auch sehr gelungen. Sehr detailreich mit wirklich jeder Menge entdecken, und, auch wenn man sich in einer 3D-Umgebung befindet, kommt man sich manchmal wie in einen gut gemachten Anime vor.
FAZITIch wurde nicht enttäuscht: Gute Grafik, Musik, Sprachausgabe und vor allem viele Extras und Rätsel - Fans bekommen genau das, was sie sich erhoffen. Aber selbst als Layton-Neuling, wie ich es auch bin, kann man sehr viel Spaß haben.