Cover: Pokémon Mystery Dungeon: Portale in die UnendlichkeitHilferuf aus einer anderen Welt
Portale in die Unendlichkeit beginnt mit der Eingabe des Namens und der Auswahl des Pokémons, in dessen Rollen man schlüpfen will; neben den Startern aus der Einall-Region kann man sich für den Publikumsliebling Pikachu und das Drachenpokémon Milza entscheiden. Anschließend kann man sich aus denselben Pokémon nochmals einen Partner aussuchen.

Nachdem diese schwere Wahl getroffen ist, befindet man sich in der Story: Ein Hilferuf aus der Pokémon-Welt erreicht den Helden und passend dazu kommt eine Vision von einen kleinen hilflosen Wesen, welches von einen riesigen Drachen verfolgt wird. So beginnt die zirka 20 Stunden andauernde Geschichte und auch, wenn sie auf den ersten Blick ziemlich langweilig wirkt, kann ich euch versichern: Es wird noch deutlich besser! Spannende Storytwists, Charaktere, die man wirklich ins Herz schließt und gleichzeitig werden auch noch gute Werte wie Freundschaft und Vergebung vermittelt - für ein Teil der Pokémon-Serie ist die Geschichte ziemlich gelungen, allerdings gibt es hierbei doch schon einen ersten großen Minus-Punkt: Die Dialoge. Versteht mich nicht falsch, ich finde nicht schlecht, was gesagt wird - nein, die Gespräche an sich sind häufig ziemlich amüsant, allerdings ist das Problem, dass VIEL ZU VIEL gesprochen wird und es deswegen auch mal sein kann, dass man um die zehn Minuten ununterbrochen nur den A-Knopf drücken muss... aber genug davon, kommen wir zum Spielprinzip.

Durch die Dungeons
Im Prinzip wird bei Portale in die Unendlichkeit genau dasselbe gemacht, wie bei jeden der Teil der Dungeon-Serie.
Screenshot Screenshot
Man steuert anfangs sich und seinen Partner durch zufallsgenerierte Level und versucht meist immer den Ausgang im Form einer Treppe zu finden - wenn man diese dann gefunden hat, gelangt man ins nächste Stockwerk; bis man irgendwann das gewünschte Stockwerk erreicht hat und man dann bei Storymissionen in der Geschichte weitergeführt wird, oder bei gewöhnlichen Missionen auf das gesuchte Pokémon trifft.
Screenshot Screenshot
Und jetzt wo ich es anspreche: Neben den Missionen, die für das weiterkommen in der Story verpflichtend sind, gibt es noch freiwillige Missionen, die man im Job-Center antreten kann und dafür Belohnungen abkassieren kann, in diesen muss man in die Welten gehen und verirrte Pokémon befreien, Items finden oder abtrünnige Wesen besiegen.
Screenshot Screenshot
Bei allen Missionen trefft ihr auf viele verschiedene Pokémon gegen die man kämpfen muss und diese schließen sich, wenn man Glück hat, sogar der Truppe an, außerdem werden dabei Items gesammelt und die aus den Hauptspielen bekannten Attacken eingesetzt.
Screenshot Screenshot
Vom Umfang her hat Portale in die Unendlichkeit, aufgrund der langen Story und der zusätzlichen Missionen, einiges zu bieten, allerdings erkennt man recht schnell: Das ist ja immer dasselbe! Es ändern sich zwar die Umgebungen, die Gegner und die einzelnen Ebenen (da diese ja zufallsgeneriert sind), aber im Prinzip handelt man IMMER nach dem Schema X - was einigen dieses Spiel sicherlich schon nach einigen Leveln langweilig werden lässt. Und nicht nur der Spielablauf ist immer derselbe, sondern auch die einzelnen Stockwerke sehen trotz des anderen Aufbaus immer gleich aus - und das wirklich schlimme ist, dass diese (besonders in den späteren Level) ziemlich groß sind und es ziemlich oft so ist, dass genau da, wo man zuletzt guckte, die "geheime" Treppe versteckt ist - irgendwie doch ziemlich deprimierend.
Screenshot Screenshot
Außerdem sorgen die Kameraden, die man bei den Missionen zur Seite gestellt bekommt, einige Male für Frust - vor allem der Partner, der anfangs zur Seite gestellt wird, denn wenn dieser besiegt wird, ist gleich die ganze Mission gescheitert - und glaubt mir, das passiert häufig. Man kann zwar die Strategie des Partners ändern, allerdings ändert es nichts daran, dass der zunächst oft ins Gras beißt.
Screenshot Screenshot
Dies alles kann summiert ziemlich Trist sein und kann schnell daran hindern, das Spiel weiterzuspielen - anscheinend war das den Entwicklern bewusst und so haben sie noch einige Features eingebaut
Screenshot Screenshot
FEATURES
Das größte Feature in Portale in die Unendlichkeit ist wohl das sogenannte "Paradies". Euer Partner träumt davon, ein riesiges Pokémon-Paradies zu erstellen und hat dafür von einen Morlord ein Grundstück erworben. Durch das Erfüllen der Missionen erhält man Baumaterialien, diese können dann wiederum für die Erweiterung des Grundstückes oder zum Kauf von Ständen für dieses genutzt werden. Durch diese Stände kann man dann Items bekommen oder nette Minispiele spielen - ein recht nettes Feature, welches dazu motiviert, auch einige für die Story irrelevante Missionen zu erfüllen.
Screenshot Screenshot
Ein weiteres nettes Feature, welches sogar die Möglichkeiten des 3DS ausnutzt, sind die Magnaportale. Und zwar muss dabei mit der Kamera in der Umgebung ein runder Gegenstand eingefangen werden. Wenn man so einen gefunden kann, bildet sich dort ein Portal - dieses führt zu zusätzlichen Dungeons, in denen man Pokémon steuert, die eigentlich nicht zum Abenteuer-Team dazu gehören und das alles hat eigentlich auch rein gar nichts mit der Story zu tun, allerdings kann man die erhaltenen Items für das Abenteuer nutzen.
Screenshot Screenshot
Zuletzt gibt es noch den Freundschaftsmodus - in diesem lenkt man keinen der Helden, sondern irgendein gewöhnlich rekrutiertes Pokémon und versucht mit diesen und einem beliebig zusammenstellbaren Team Missionen zu lösen. Das wirklich Interessante hierbei ist allerdings, dass es in diesem Modus zum ersten Mal in der Mystery-Dungeon-Serie eine Möglichkeit gibt, mit Freunden auf Missionen zu gehen. Es hilft zwar nicht bei der Story weiter, aber es macht Spaß, das erste Mal die Möglichkeit zu haben, mit anderen Besitzer/innen des Spiels Missionen erfüllen zu können.
Screenshot Screenshot
Wie in den vorherigen Spielen gibt es natürlich auch die Möglichkeit sich retten zu lassen, wenn man in einem Dungeon scheitert; dieses Mal erfolgt dies über Street-Pass, aber ehrlich gesagt habe ich nicht die Hoffnung, dass es jemals zufällig funktioniert, da entweder wohl a) Keine Personen mit dem Spiel in der Nähe ist oder b) Man einfach zu ungeduldig ist zu warten, bis jemand kommt. Das gelungene Passwortsystem aus Pokemon Mystery Dungeon Rot & Blau gibt es leider nicht mehr.
Screenshot Screenshot
Grafik, Sound & Steuerung
Die Grafik ist eigentlich ziemlich gelungen und vor allem die Charaktere mit ihren Gesichtsausdrücken, die immer in der Form von Avatarbildern angezeigt werden, sind sehr schön anzusehen. Die Dungeons sind alle, wie schon angesprochen, recht trist gestaltet, was wahrscheinlich daran liegt, dass sie zufallsgeneriert sind. Doch trotzdessen gibt es auch dort einige nette Effekte, wie beispielsweise der Schatten von Wolken auf den Boden.
Screenshot Screenshot
Der Sound ist, wie man es von Pokémon-Spielen gewohnt ist, sehr gelungen und unterstreicht ziemlich gut die gerade vorhandene Situation - in besonderes spannenden Stellen schweigt auch einfach der Lautsprecher, was meiner Meinung nach sehr passend ist.
Screenshot Screenshot
Die Steuerung ist sehr einfach erlernt. Mit dem Start-Knopf ändert man die Anzeige auf dem Touchscreen, mit dem Schiebepad bzw. dem Steuerkreuz lenkt man die Pokémon, mit den normalen Knöpfen führt man Aktionen wie z.B. Laufen aus, und wenn man den L-Knopf und einen der Knöpfe drückt, kann man eine der vier Attacken, die das Pokémon beherrscht, einsetzen.
Screenshot Screenshot
An sich eine Steuerung, die sehr leicht beherrschbar ist, allerdings gibt es zu bemängeln, dass das Steuern der Figur nicht immer optimal klappt und man auch mal die falsche Person anspricht oder den Falschen angreift - manchmal sehr ärgerlich, allerdings verkraftbar.
Screenshot Screenshot
FAZIT
Wirklich gute Story und einiges an Features, gepaart mit einem monotonen Gameplay und viel Text, den man lesen muss. Für Menschen, die noch keine Erfahrung im RPG-Sektor haben und einen leichten Einstieg suchen, ist das Spiel optimal.
Screenshot Screenshot
Personen, die auf Abwechslung stehen, sollten dann doch eher zur Hauptserie greifen, wenn es unbedingt "Pokémon" sein muss - denn an diese Spiele reicht Pokemon Mystery Dungeon: Portale in die Unendlichkeit leider nicht ran, trotz echt sympathischer Charaktere und einem endlich mal eingebauten Multiplayer.
«King Bowser» Singleplayer: 70%
Multiplayer: 68%


Verfasst von «King Bowser» am 21.05.2013,
bemustert durch Nintendo
für bis zu 4 Person/en
Release am 17.05.2013