Cover: Pokémon Link: Battle!Im Jahre 1996 legte Nintendo mit den Editionen Rot und Blau den Grundstein für die Pokémon-Reihe. Obwohl das Spielprinzip um die Sammelmonster in den Anfängen von vielen Seiten skeptisch beäugt wurde, hat sich daraus eines der wichtigsten Franchises der Videospielgeschichte entwickelt. Etliche Spin-Offs abseits des RPG-Genres ließen nicht lang auf sich warten. Darunter das am 05. Mai 2006 für den Nintendo DS erschienene "Pokémon Link", einem Puzzler nach dem Vier-Gewinnt-Prinzip, der nun mit der 3DS Download-Software Pokémon Link: Battle! eine Fortsetzung erhält.

Das Spielprinzip ist einfach, dennoch griffig und schnell umschrieben. Ziel ist es, wilde Pokémon via "Link" zu fangen. Es ist auf dem Oberen Bildschirm zu sehen. Dazu werden mehrere Pokémon, in der der sogenannten "Link-Box" auf dem Touchscreen dargestellt durch schön gestaltete Icons, in eine vertikale oder horizontale Reihe geordnet. Daraufhin verschwinden sie. Das ist ein Link. Jedes Pokémon ist einer Elementklasse zugeordnet. Das Pokémon, dessen Symbole zuerst verlinkt wurden, bestimmt die Elementklasse des erfolgenden Angriffs. Zum Beispiel Wasser oder Feuer. Die Anzahl der im sofortigen Anschluss verlinkten Sammelmonster bestimmt dann, wie stark der Angriff erfolgen wird. Abhängig von den Elementschwächen des wilden Pokémons und der Anzahl der in Folge verlinkten Symbole, errechnet sich zuletzt der Schaden durch den Angriff. Sinken die Energiepunkte des wilden Pokémon auf Null, ist es gefangen.

Das Grundprinzip gleicher Symbole, die in eine Reihe geordnet werden wollen, dürfte jedem bekannt vorkommen. Die kleine Extraportion Pokémon, die beigemengt wurde, ist Fluch und Segen zugleich. Das altbekannte Elementklassensystem à la Schere-Stein-Papier bringt ordentlich zusätzlichen Tiefgang in das Spielprinzip. Doch Pokémon-Neulinge sind im ersten Augenblick hoffnungslos damit überfordert, weil sie nicht die Elementklassen der sage und schreibe 718 enthaltenden Pokémon aller 6 Generationen kennen. Da bleibt nur Trial and Error. Auch wenn der Titel mit einer angenehm ansteigenden Schwierigkeitskurve recht einsteigerfreundlich gelungen ist, gilt dies nur unter der Prämisse, dass man sich ein wenig mit Pokémon auskennt.
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Kleine Feinheiten ergänzen das Gameplay und machen es komplexer. So können mehrere wilde Pokémon gleichzeitig angreifen und Angriffe, abhängig von der Anzahl verlinkter Pokémon auch gleichzeitig angegriffen werden. Nicht nur die Angreifer haben eine Energieanzeige, auch die Link-Box hat eine begrenzte Energie, die durch Angriffe der wilden Pokémon sinkt. Erreich sie null, ist das Spiel verloren. Einige Pokémon sind auch in der Lage, die Wand der Link-Box zu zerschmettern und so in die Box einzudringen, wo sie dann allerhand Chaos anrichten. Das ist aber noch immer nicht alles. Die meisten verlinkten Pokémon starten in der Folge einen Angriff, um die Energiepunkte der Angreifer zu senken. Einige jedoch haben auch andere Fähigkeiten und heilen zum Beispiel die Energie der Link-Box. Eine feine Sache ist die Möglichkeit, ein Favoriten-Pokémon festzulegen, das fortan, unabhängig von der gewählten Stufe in jeder Link-Box erscheint und auf dessen Angriff oder Fähigkeit der Spieler somit immer Zugriff hat.
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Neben dem Single-Player-Modus bietet die Download-Software auch einen kooperativen Multiplayer Modus und unterstützt die StreetPass-Funktion. So ist es möglich, die Bestleistungen und Favoriten-Pokémon des jeweils anderen zu empfangen. Leider, leider wurde versäumt, für den Multiplayermodus die Möglichkeit zum Download Play zu integrieren. Daher braucht jeder Teilnehmer eine eigene Version der Software.
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Fazit
Pokémon Link: Battle! ist ein cleverer, wenn auch hektischer Puzzler, der als solcher von Qualität zeugt, aber nicht aus der Masse heraussticht. Das Pokémon-Setting gibt dem Titel erst seine Individualität. Was bleibt, ist ein spaßiges Knobelspiel, das vor allem für Pokémon-Fans interessant ist.
«Jojo» Singleplayer: 75%
Multiplayer: 75%


Verfasst von «Jojo» am 18.03.2014,
bemustert durch Nintendo
für bis zu 4 Person/en
Release am 13.03.2014