SONSTIGES ALLERLEINightSky ist ein Physik-Rätsel-Spiel. Als Ball, der mich frappierend an Samus Arans Morph-Ball erinnert, kullern wir durch viele Level jeweils vom Anfang bis zum Ende. Dabei sind unter anderem Waagen, Zahnräder, Vehikel, Plattformen, Räder, Gewichte, Abrissbirnen und sonstiges Allerlei behilflich - und manchmal auch im Weg.
Erfreulicherweise wird hierbei auf 3DS-Wackel- und Schüttel-Schnickschnack verzichtet und wir müssen per Circle Pad oder Steuerkreuz und Buttons vorwärtskommen. Natürlich ist einfache die Fortbewegung durch Drücken von links und rechts das notwendigste Mittel, um einen Level zu meistern, aber mit steigendem Level sind zunehmend auch Fähigkeiten nötig, wie das langsame Rollen (B halten) oder das stark beschleunigte Rollen (Y halten). Auch gibt es in einigen Leveln diverse Auslöser, die durch den A-Button aktiviert werden.
Das brauchen wir, um z.B. eine Steigung mit Vollgas zu nehmen, damit wir beim Absprung genug Fahrt drauf haben, um über eine Schikane hüpfen zu können, oder um nach der Landung nicht auf einer sehr schmalen Plattform die Balance zu verlieren. Hin und wieder passiert aber auch, dass die Gravitation ihren eigenen Willen hat, und der Druck auf Y kann sie kurzzeitig aufgehoben werden, sodass wir kontrolliert frei fallen oder schweben können.
GROßES GESCHICKDer Schwierigkeitsgrad ist anfänglich noch sehr, sehr gnädig. Ein paar kleine Hubbel im Boden, vielleicht eine Steigung - mehr nicht. Doch nach und nach wird das Ganze sehr komplex. Zahnräder drehen sich, Pendel schwingen hin und her, viele Lücken im Boden, massig schmale Vorsprünge, Räder müssen in einer exakten Reihenfolge so genutzt werden, dass sie einen Moment lang eine Wippe balancieren können, auf der wir entlangrollen können.
Dabei wird uns großes Geschick abverlangt und immer genauer muss mit allen Fähigkeiten entsprechend reagiert werden, da so manche Passage nur noch dann geschafft werden kann, wenn alle Handgriffe quasi fließend ineinander gehen, weil sonst z.B. der Schwung nicht ausreicht, eine Anhöhe zu erreichen. Misslingt ein Versuch, beginnt man übrigens den aktuellen Level direkt von Neuem - auf Wunsch kann der Neustart aber auch durch Druck auf X zu jedem Zeitpunkt erzwungen werden. Viel muss in so einem Moment aber nicht befürchten, denn ein Level ist meist nur 3 Abschnitte lang ist - und ein Abschnitt entspricht immer genau einer Bildschirmgröße - so enfallen Frustmomente, weil man nicht durch Schusseligkeit wieder und wieder alles von vorn schaffen müsste.
VORANKOMMENUnabhängig vom generellen Schwierigkeitsgrad der einzelnen Level für sich genommen, könnten einige Level aber zusätzliche Hürden gebrauchen, wie beispielsweise ein Zeitlimit, oder vielleicht kleine Wesen, die versuchen, unseren kleinen Ball zu fangen, oder sowas, damit ein wenig auf die Tube gedrückt werden muss, bzw. um hier und da mal einen spannenden Moment entstehen zu lassen. Denn wir haben pro Level stets alle Zeit der Welt und unendlich viele Versuche, auch gibt es keine Bestzeiten.
Was bedauerlich ist, denn sobald man einen Level absolviert hat, ist die Lust weg, ihn erneut zu spielen. Warum sollte man auch? Der Level ist geschafft und irgendeinen Bonus für besonders gekonnte Manöver, schnelles Vorankommen oder sonstwas, gibt es ja nicht. Das ist auch der einzige Schönheitsfehler an NightSky. Die Physik ist großartig, die Steuerung exakt, der Mix aus Balance und Reaktion äußerst gelungen und durch das dunkle, abstrakte Setting kommt eine tolle Atmosphäre auf - aber ist man durch, ist der Zauber weg.
FAZITGäbe es die Möglichkeit, einen Geist inkl. Bestzeit pro Level zu speichern, könnte das hier ein wahrer Dauerbrenner sein, den man immer wieder und wieder spielt, um es dem gesamten Nintendo Network zu zeigen. Schade, dass daran nicht gedacht wurde, denn für die knapp 9,99€ hätte das schon drin sein müssen, da der Gesamtumfang mit seinen ca. 4-5 Stunden Spielzeit, so unterhaltsam diese auch ist, dann doch etwas dürftig ist.
Alles in allem also eine tolle Software, die aber mangels Umfang und Nicht-Highscore-Fähigkeit, viele, viele Federn lassen muss; ich empfehle, auf einen Preisnachlass zu warten.