Cover: Need for Speed: The RunNachdem schon Asphalt 3D und Rigde Racer versucht haben, einen bleibenden Eindruck auf dem Handhelden zu hinterlassen, wirft nun EA einen Ableger der Need For Speed Reihe auf den Markt.

Story-Modus
Die erste Ernüchterung lässt leider nicht lange auf sich warten, denn wenn ihr beginnt, die Story zu spielen, erwartet euch eine Geschichte im The Fast and the Furious-Look. Doch nicht dieser Teil wirkt bedrückend auf mich, sondern die Tatsache, dass die tollen Zwischensequenzen, die man in der Werbung und den Game-Trailern gezeigt bekommt, komplett ausgeblendet werden. Stattdessen wird euch die Story von "The Run" in einzelnen Bildern erzählt, die nacheinander wie in einem Comic eingeblendet werden. Passend dazu erwarten euch auch gezeichnete Bilder, die die komplette Illusion eines rasanten Rennspieles rauben

Nachdem die Geschichte einen Anfang gefunden hat, setzt sich der Hauptprotagonist Matt in das erste ihm zur Verfügung stehende Auto und leitet eine Flucht quer durch die Stadt ein. Diesmal werdet ihr aber nicht nur von der Polizei gejagt, auch ein paar gefährliche Typen trachten euch nach dem Leben. Aber selbstverständlich seid ihr nicht nur auf der Flucht, gleichzeitig gilt es, sich in der Rangliste von "The Run" ganz nach oben zu kämpfen. Also heißt es nun für euch, ab auf die asphaltierte Straße und langsam von Rang 150 in Richtung des Siegers steuern. Damit das nicht zu langweilig wird, bekommt ihr in den 26 vor euch liegenden Episoden, immer mal wieder neue lizenzierte Autos bereit gestellt, die sich aber allesamt identisch fahren, sodass euch hier keine neue Herausforderung erwartet. Um es noch zu erwähnen: die Story ist recht linear gehalten und gibt euch den Wagen vor den ihr dann fahren müsst.
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Zudem warten noch einige Minispiele auf euch, die ihr über den Touchscreen ausführt, wie beispielsweise das Wechseln der Reifen oder das Umlackieren des aktuellen Fahrzeuges. Man könnt meinen, dass der Casual-Anteil genügend Abwechslung bringt, aber leider hat es den entgegengesetzten Effekt und nervt einfach nur, denn auch während der Fahrten soll man gelegentlich den Touchscreen für besondere Manöver (Helden-Aktionen) betätigen, bei denen man aber automatisch das Gas vernachlässigt, was einen oftmals nur unnötig zurückwirft.
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Takedown und Nitro
Da Need for Speed: The Run, wieder hauptsächlich von Tempo-Duellen und Verfolgungsjagden lebt, habt ihr auch mehrere Möglichkeiten, euch den Weg ins Ziel freizukämpfen. So bekommt ihr für gefährliche Situationen und halsbrecherische Manöver Nitro gutgeschrieben, mit dem ihr für kurze Zeit das Tempo eures Wagens erhöht und allen davonfahrt. Desweiteren könnt ihr aber auch ungeliebte Verfolger von der Straße drängen, indem ihr sie zum Beispiel rammt, oder ihnen am Heck auffahrt. Jeder Konkurrent hat eine Art Lebensbalken, erlischt dieser, bedeutet es: Takedown - Zerstört. Ein Takedown ist aber keine Patentlösung, denn gerade Polizisten und Gangster tauchen immer wieder auf, was nun aber nicht bedeutet, gesittet auf den Straßen der USA zu fahren, denn einige Episoden werden es euch abverlangen, eine gewisse Anzahl von Gegnern auszuschalten. Zudem steigert sich bei jedem erfolgreichen Takedown nicht nur eure Nitroanzeige, sondern ebenso das Punktekonto, das am Ende jeder Episode aufgerechnet wird. Aber auch, wenn es einen riesigen Spass macht, die Gegner von der Straße zu tilgen, solltet ihr weder die vorgegebene Zeit, noch eure eigene Energieanzeige außer acht lassen.
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Umso wilder und spannender ihr "The Run" gestaltet, desto mehr Punkte bekommt ihr am Ende der Episode gutgeschrieben. Wenn ihr kontinuierlich den vorgegebenen Balken füllt, gibt es einige Geschenke für euch, bei denen nicht nur neue Felgen oder Lacke auf euch warten, sogar ganze Karossen werden eurem Fuhrpark hinzugefügt. Leider könnt ihr die ergatterten Fahrzeuge nur für die Challanges nutzen, die man auch als freies Spiel bezeichnen könnte. Die neuen Wagen selbst, die euch mit der fortgeschrittenen Fahrerstufe zur Verfügung stehen, werden in mehrere Kategorien unterteilt wie: Klassiker, Sportwagen, Hochleistungswagen, Exoten und Supersportwagen. Doch auch hier gibt es eine weitere Einschränkung, so stehen euch für den Sprint beispielsweise nur die Klassiker zur Verfügung, für die Tempojagd die Sportwagen und für die Takedown-Challanges ein Polizeiwagen.
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NFS-Multiplayer und Online-Modus
Need for Speed: The Run will aber insbesondere die Multiplayer-Fans unter euch ansprechen. So bietet der 3DS-Ableger mehrere Optionen. Zur Auswahl steht hier das Lokale Spiel, dass es euch ermöglicht, gegen Freunde anzutreten, die nicht nur einen eigenen 3DS besitzen, sondern auch ihr eigenes Modul von Need for Speed: The Run mitbringen müssen.
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Beim Online-Modus könnt ihr entscheiden, ob ihr ein Match mit Freunden bestreitet, mit denen ihr bereits den 3DS-Freudescode ausgetauscht habt, oder gleich gegen unbekannte Fahrer spielt, die gerade online sind. Leider ist der Online-Modus zugleich auf Sprint und Cops gegen Racer beschränkt. Euer Ziel ist es natürlich beim Sprint, langsam die Rangliste nach oben zu klettern und mit eurem Können zu beeindrucken. Bei Cops gegen Racer wird mehr auf Teamarbeit gesetzt, so spielt das eine Team die Racer und das andere die Polizei. Wenn die Racer es schaffen, den Cops zu entkommen, werden sie mit dem Sieg belohnt, schaffen es stattdessen die Cops, die Racer zu stellen, schließen diese das Match erfolgreich ab. Ebenso wie in den Challanges könnt ihr auch im Online-Modus auf die freigespielten Fahrzeuge zurückgreifen.
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Zusätzlich bietet die 3DS-Version noch eine Autolog Funktion, die euch benachrichtigt, wenn einer eurer Freunde auf einer bestimmten Strecke schneller war als ihr selbst. Das Autolog-Feature speichert automatisch eure Fortschritte, sofern ihr diese Option aktiviert. Zusätzlich findet auch die StreetPass-Funktion ihre Anwendung, bei der jede Begegnung mit Personen, die ebenfalls die StreetPass-Funktion für NFS: The Run freigeschaltet haben, in ein SpotPass-Messen wie bei Super Street Fighter IV umgewandelt wird.
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Unter der Haube
Zu einem schnellen Rennen gehören auch schicke Autos, die man am besten mit einer tollen Grafik darstellt. Hier gibt sich NFS auch große Mühe, doch leider wird das mögliche Potenzial nicht genutzt. Dieselbe Detailreiche bot mir schon Gran Turismo auf der Playstation Portable. Auch die Strecken wiederholen sich von ihrer optisch Darstellung. Dafür kann man allerdings wunderbar beobachten, welche Einflüsse das Wetter auf die Straße und Umgebung nimmt. So wird bei schönem Wetter, die asphaltierte Straße vom Glanz der Sonne gezeichnet, bei Regen hingegen wirkt alles relativ trist. Aber im Großen und Ganzen ist das jetzt eher Jammern auf hohem Niveau, denn eigentlich macht das Spiel grafisch nicht viel falsch und wird zudem noch perfekt vom 3D-Tiefeneffekt unterstützt. Nur bei den Cartoons, die euch die Story rund um das Rennen näher bringen sollen, geht der 3D-Effekt teils völlig daneben. So wirkt es, als würden Figuren, Wagen und Gegenstände in der Luft schweben.
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Schon mit meinem "Need for Speed"-Einstand, was zur damaligen Zeit "Underground" war, lag die Besonderheit beim Sound. Damit meine ich nicht die Motorengeräusche, die auch hier wieder das Spiel impulsiv begleiten, nein, wieder einmal werden euch ganze Songs geboten, die ich mir auf der ein oder anderen Autobahnfahrt, im Radio wünschen würde. Zusätzlich bekommt ihr noch eine solide deutsche Sprachausgabe serviert.
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Die Steuerung ist simpel. Mit der R-Taste gebt ihr Gas, die L-Taste bremst das Auto ab. Das Schiebepad lenkt den Wagen, was auch nicht unnötig verkompliziert wurde. Störend sind eben nur die kleinen Passagen, in denen ihr Kommandos auf dem Touchscreen ausführen sollt. Wie bereits beschrieben unterscheiden sich die Fahrzeuge von der Steuerung her nicht, alleine das unterschiedlich hohe Tempo bei den Wagen kann beim Driften verschiedenste Auswirkungen haben.
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Der Schwierigkeitsgrad unterscheidet sich in einem wichtigen Aspekt, so könnt ihr bei "Freizeit" unzählige Unfälle bauen, ohne aus dem Rennen geworfen zu werden. Bei dem normalen Schwierigkeitsgrad ist diese Option auf nur drei mögliche Unfälle beschränkt. Beide Möglichkeiten findet ihr in der Gameplay-Einstellung, die auf alle vorhandenen Rennen, ob on- oder offline, greift. In den Challange-Modi könnt ihr zusätzlich zwischen Anfänger, Einsteiger, Fortgeschritten, Experte und Master wählen, die aber nicht von Anfang an frei zugänglich sind. Diese fünf Schwierigkeitsstufen unterscheiden sich hauptsächlich im vorgegebenen Ziel. So soll zum Beispiel eine Strecke, in einer noch geringeren Zeitvorgabe bewältigt werden. Die CPU-Gegner hingegen steigern sich kaum vom Tempo, dafür nimmt aber der Gegenverkehr stetig zu, der euch einige Probleme bereiten könnte.
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Der Story-Modus kann von nur innerhalb vier Stunden bewältigt werden. Wer aber alle 40 Wagen freischalten möchte, muss deutlich mehr Zeit investieren. Ob ihr euch die benötigten Punkte (die in Dollar angezeigt werden) im Challange, Story oder Online-Modus erobert, spielt dabei übrigens keine Rolle.
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TÜV
Sehr geehrter Kunde, das Spiel hat nur wenig festgestellte Mängel. Eine Wiedervorführung ist nur bei der grafischen Darstellung der Story und den Casual-Elementen erforderlich. Die Plakette wurde zugeteilt. Wir wünschen ihnen eine gute Fahrt. :)
«Zuckerbrot» Singleplayer: 76%
Multiplayer: 79%


Verfasst von «Zuckerbrot» am 28.11.2011,
bemustert durch Electronic Arts
für bis zu 8 Person/en
Release am 17.11.2011