Cover: KORG DSN-12Der Titel dieser Download-Software spricht nicht wirklich für sich selbst. Aber Profis wissen natürlich bescheid, wenn der Name KORG erklingt. Diese Firma steht seit Geburtsstunde der elektronisch generierten Musik für praktisch anwendbare Synthesizer und Music-Workstations. Diese Zauberkästen ermöglichten es schon in den 80er-Jahren Einsteigern wie Profis im trauten Heim ohne weitere Musikinstrumente eigene synthetische Tracks zu generieren. Das musste einem damals jedoch umgerechnet mehrere tausend Euro wert sein. Mit KORG DSN-12 erscheint neben KORG M01D nun bereits der zweite Synthesizer von KORG in digitaler Form im eShop des 3DS. Das M01D wurde von der Softwareschmiede Detune formidabel umgesetzt und es macht viel Spaß am 3DS damit zu arbeiten. Ist Detune das neue Modell ebenso gut gelungen?

Zunächst sollte ich mal klarstellen, dass DSN-12 nicht irgendeine Form von Nachfolger zum M01D darstellt. Vielmehr handelt es sich um eine eigenständige Software. Daher sind beide Programme auch grundsätzlich verschieden. Während man mit M01D vordefinierte Töne aneinanderreiht, um ganze Tracks zu erstellen, erschafft man mithilfe von DSN-12 eigene Töne. Am Ende entsteht dabei kein fertiger Song sondern ein Pool selbsterstellter Töne, die sich von geschickten DJs kreativ mixen lassen, wie bei einem Musikinstrument mit unterschiedlichen Tasten oder Saiten.

KORG DSN-12 ist ein elektronisches Sound-Design-Tool mit 12 implizierten monophonen, analogen Synthesizer-Simulatoren mit drei Effektarten. Dabei können Sounds in Echtzeit bearbeitet werden. Zur Ausstattung der Software zählen außerdem unterschiedliche Filter, ein Envelope Generator der die Veränderung im Zeitverlauf kontrollierbar macht und ein Amplifier zur Angleichung der Lautstärken.
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Das Mixen beginnt mit der Auswahl des zugrundeliegenden Tones, üblicherweise auf dem virtuellen Keyboard. Wer ein wenig mit den Filtern experimentiert, kreiert schnell die ersten Töne. Allerdings lassen sich diese nicht hintereinander reihen und als ein Track abspielen. Der Synthesizer will wie ein Musikinstrument bedient werden und die Sounds müssen kreativ und ich Echtzeit verknüpft werden Das klingt kompliziert... Ist es auch, wenn man das Bestreben hat, alles unter Kontrolle zu halten. Echte Profis werden vermutlich ihre helle Freude damit haben, all die Funktionen gezielt einzusetzen und kleine Soundmeisterstücke schaffen. Anfänger dagegen schauen nach den ersten Experimenten in die Röhre. Es gehört schon einiges an Eigeninitiative dazu, sich all das nötige Fachwissen anzueignen, bis der erste Track steht. Eine gute Hilfe ist dabei die äußerst informative, digitale Anleitung, die leider, wie die ganze Software, in Englisch gehalten ist.
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Der obere Bildschirm zeigt während der Arbeit mit den Sounds stets eines von zwei unterschiedlichen Visualizern in Wave-Form (Oscillators / VCO) zusammen mit wesentlichen Informationen wie gewähltem Track, Name des gerade gespielten Sounds den Step Counter und die Beats per minute.
Technisch präsentiert sich KORG DSN-12 wie auch die andere Software von KORG absolut zweckmäßig. Das schlichte Design steht dem Titel jedoch gut zu Gesicht, da es professionell wirkt. Hauptsächlich erfolgt die Eingabe über den Touchscreen, der die meiste Zeit das sogenannte Main-Grid zeigt, eine Tabelle, deren Spalten die Steps und deren Zeilen die Tracks sind. Die Tasten des 3DS-Systems sind ebenfalls sinnvoll eingebunden und bieten je nachdem, mit welchem Tool man gerade arbeitet, unterschiedliche Shortcuts. Sogar der 3D-Effekt macht in gewissem Maße Sinn, da eine der beiden Visualisierungsformen dreidimensionale Wellen darstellt. Schade ist, dass sich die Sounds nicht wie beim M01D auch als Datei exportieren lassen, um sie am PC mit anderen Programmen zu bearbeiten. Die Soundpools lassen sich lediglich von 3DS zu 3DS weitergeben. Dabei braucht natürlich jeder der bis zu vier Teilnehmer die Software.
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FAZIT
KORG DSN-12 ist eine professionelle Software, die sich von Anfang bis Ende an Profis richtet. Die technische Umsetzung ist dem Zwecke entsprechen gelungen, wenn die Grafik auch nicht Atemberaubend sein mag. Es bleibt die Frage offen, ob der 3DS tatsächlich die richtige Plattform für eine so spezialisierte Nieschensoftware ist. Wer als Einsteiger mal ein paar Töne aus dem 3DS kitzeln will, sollte definitiv mit dem M01D beginnen.
«Jojo» Singleplayer: 70%
Multiplayer: 50%


Verfasst von «Jojo» am 14.10.2014,
bemustert durch Nintendo
für bis zu 4 Person/en
Release am 25.09.2014