Hazumi erinnert ganz stark an Spiele wie Arkanoid, Breakout oder
Alleyway. Mit dem Unterschied, dass nicht irgendwo ein Paddel oder Raumschiff ist, das man hin- und herbewegt, um daran einen Ball abprallen zu lassen, damit er nicht ins Aus fällt, sondern man steuert den Ball direkt selbst.
Allerdings das nur in gewissem Umfang. Denn der Ball lässt sich nur nach links oder rechts kontrollieren, die Auf- und Abbewegungen sind - je nachdem, ob der Ball zuletzt oben oder unten abprallte - allgegenwärtig. Auch verlangt Hazumi besondere Kniffe, um den zugehörigen Level beenden können zu dürfen. So gibt es zum Beispiel immer Blöcke, die verschiedene Farben haben: blau, rot, grün und so weiter. Allerdings kann man mit seinem Ball nur diejenigen Blöcke bei Berührung verschwinden lassen, deren Farbe der Ball selbst gerade trägt. Ist der Ball also gerade rot, können ausschließlich rote Blöcke damit entfernt werden. Um dann auch die andersfarbigen Blöcke zu tilgen, bedarf es widerum anderer Blöcke, die den Ball bei Berührung in die entsprechende Farbe wechseln lassen.
Ferner gibt es viele Hindernisse und Fallen. Wie Sägeblätter, die den Ball bei der kleinsten Berührung killen und den Level ohne Gnade auf den Anfang zurücksetzen, sodass man alles von vorn machen muss. Aber es gibt etwa auch Blöcke, die sich nach oben, unten, rechts und links schieben lassen, wenn man mit dem Ball aus der entsprechenden Richtung dagegenstößt., somit kann sich Wege freilegen - aber auch manchmal selbst versperren.
Allein diese zwei Variablen ermöglichen sehr abwechslungsreiche Level mit teils granithartem Schwierigkeitsgrad. Weil die jeweiligen Blöcke so platziert sind, dass man mit seinem Ball, sofern man nicht achtsam genug ist, gerade erfolgreich auf rot wechselte und plötzlich den "Grün-mach-Block" berührte, sodass man wieder zurück muss. ...allerdings gibt es selbstverständlich noch so manche Finesse mehr, die zusätzliche Würze und Abwechslung in den Mix beimengt.
Erschwerend kommt aber hinzu, dass alle Level mit eine Bewertung gemeistert werden können: Kein Stern, ein, zwei oder drei Sterne - wobei der Sterne natürlich die beste Bewertung ist. Und diese Sterne benötigt man, um spätere Level freischalten zu können. Also einfach nur irgendwie die Level zu schaffen langt nicht, denn zumindest den Großteil sollte man mit zwei oder besser noch drei Sternen absolvieren, sonst kommt man später nicht weiter.
Jedoch fügt dieser Zeitdruck eine nicht unwesentliche Komponente in den Gameplay-Mix, weil es bei vielen Leveln dann doch vergleichsweise wenig Zeit ist, weshalb man sich beeilen muss - und man selbst dann gerade eben die Drei-Sterne-Wertung verpasst hat. Oft ist es dann so verflixt knapp, dass man jede Zehntelsekunden braucht und absolut jeden Weg und auf ein Minimum reduzieren und die jeweiligen Abpraller genau timen muss.
Wenigstens darf man jeden Level beliebig oft spielen. Sei es, um einfach nur die eigene Bestzeit zu unterbieten, auch, wenn das allein rein kosmetischer Natur ist, oder eben, um die Sterne-Bewertungen nach oben korrigieren zu können.
Einen Leveleditor gibt es übrigens auch. Dieser lässt keinelei Wünsche offen, weil alle Spielelemente nach Lust und Laune in die eigenen Level gesetzt werden dürfen. Ferner erlaubt der Spielstand, bis zu 12 Eigenkreationen zurzeit zu besitzen. Leider fehlt die Möglichkeit, eigene Level zu tauschen. Sei es über online, StreetPass oder direktem Vort-Ort-Datenaustausch. Schade.
TECHNIKTechnisch ist alles soweit in Ordnung mit Hazumi. Nette Dudelmusiken, die Grafik ist scharf und schön bunt mit kräftigen Farbtönen und -kontrasten, aber nicht übertrieben farbenfroh, sodass es keine Schwierigkeiten bereitet, die einzelnen Elemente voneinander zu unterschieden oder den Ball auszumachen. Auch die Steuerung ist unauffällig. Sie tut genau, was sie soll und versagt nie.
Die 104 integrierten Level sind, für ein Spiel dieser Preiskategorie, mehr als nur fair und dürften für viele Stunden ausreichen. Allerdings sollte man sich im Klaren darüber sein, dass Hazumi praktisch keine Fehler verzeiht. Bereits ab Level 10~15 gibt es Passagen, die so gemein gestrickt sind, dass man 1-2 Dutzend Neustarts benötigt, um zumindest zu verstehen, worauf es hier eigentlich ankommt.
FAZITFür 3,99€ ist Hazumi ein kleines Schnäppchen, das, bei entweder noch etwas mehr Umfang oder etwas gnädigerem Schwierigkeitsgrad locker 5-10% mehr in der Bewertung von mir erhalten hätte. Dennoch langt es auch so, dass ich Hazumi gern an diejenigen unter Euch weiterempfehle, die was für das Puzzle-Action-Genre übrig haben, und dabei beim Härtegrad etwas schmerzresistent sind.