Cover: Freakyforms - Deine Geschöpfe, quicklebendig!GRUNDFORMEN
Freakyforms ist eine Art Do-it-yourself-Jump'n'Run. Wir geben einer Welt einen Namen und kreieren daraufhin unseren ersten Formi. Formis sind die Wesen, die auf dieser Welt leben, und sie alle sehen immer wieder anders aus, haben aber eine Sache gemeinsam: sie bestehen aus verschiedenen Objekten, wie Kreisen, Ovalen und dergleichen, die den Formis dann als Körper dienen.

Aus diesen Objekten, die wir darüberhinaus noch in Länge, Breits, Höhe, etc. verzerren können, stellen wir uns also unsere Formis zusammen und passen eventuell noch die Farben der Objekte an. Dann noch Augen, einen Mund und Beine - fertig. Ist unser erster Formi komplett gehen wir auf Erkundung. Und wir stellen fest, dass die Welt sehr trist und farblos gehalten ist. Unsere Aufgabe ist es, die Welt mit Farben und Formen zu füllen, indem wir den Formi innerhalb eines Zeitlimits durch die Welt leiten und z.B. Münzen oder Eier aufsammeln. Ist dann, wenn die Zeit abgelaufen ist, eine gewisse Vorgabe erreicht, bekommen wir Belohnung weitere Werkzeuge für die Gestaltung von Formis und der Welt. Weitere Farben, weitere Grundformen, aber z.B. auch Flügel, sodass die Formis nicht mehr nur laufen und springen können, sondern auch für mehrere Sekunden fliegen oder schweben.

TEXT-TÄ-FEL-CHEN
So weit, so kreativ! Allerdings fällt bereits in den ersten 10 Minuten auf, dass es eine recht langwierige Angelenheit ist, bis die jeweils nächste Erkundung losgeht, weil man zuerst einen Formi erstellen muss. Und obwohl die Oberfläche mitsammt allen Werkzeugen aufgeräumt und intuitiv ist, müssen wir uns je-den ein-zel-nen Schritt lang-wie-rig er-klä-ren las-sen und da-bei zu-se-hen, wie klei-ne Tu-to-ri-alvi-de-os ab-lau-fen und hau-fen-wei-se Text-tä-fel-chen durch-le-sen.
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Das ist durchaus nervig und unnötig, da, wie erwähnt, die Oberfläche sich weitestgehend selbst erklärt. Und notfalls hätte man ja auch einen Hilfe-Button einfügen können, auf den man bei Bedarf tippt. Denn mit jedem Lernschritt, den wir tätigten, bekommen wir weitere Werkzeuge und mehr Freiräume, die Formis und ihre Welt zu gestalten - und für jedes weitere Goodie müssen wir wieder und wieder Tutorials gucken und Texttäfelchen lesen.
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Davon ab bietet aber das Erkunden, also der Jump'n'Run-Part, durchaus einige Unterhaltung, sofern man sich nicht durch den Tutorialwahn für den kreativen Teil mit den Werkzeugen abschrecken lässt und sich auf die Steuerung einlassen kann. Denn die Steuerung ist gewiss nicht jedermanns Sache! Auf dem oberen Screen sehen wir das Geschehen, mit dem unterem wird der Formi wie folgt gesteuert: Wir sehen einen Kreis in der Mitte des Tochscreen, tippen wir mit dem Stylus hinein und ziehen eine Linie an den Rand des Sreens, hüpft unsere Formi - je weitere die Linie, desto weiter oder höher der Hüpfer. Um die Richtung des Hüpfens zu bestimmen, sind ausserdem Winkel und Richtung der Linie entscheidend. Soll unser Formi nur laufen und nicht hüpfen, müssen wir mit dem Stylus vor oder hinter den Kreis tippen, damit der Formi die entsprechende Richtung einschlägt...
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"DAS KANN JEDER"
Nicht nur, dass diese Art der Steuerung sehr ungewohnt ist, sie erweist sich rasch als nervig - obwohl sie gut funktioniert! -, denn mit der einen Hand hält man den 3DS, mit der anderen bedient man ununterbrochen den Stylus - da werden alsbald die Hände müde; sodass eigentlich nur bleibt, den 3DS auf einen Tisch legen, während man davor sitzt - was auf Dauer aber auch unbequem wird. Warum hier nicht einfach daran eine alternative Steuerung mit Buttons und Steuerkreuz oder Circle Pad gedacht wurde, ist mir absolut schleierhaft. Als einzige Idee fällt mir nur ein, dass man unbedingt den kreativen "Das kann jeder"-Stil durchdrücken wollte, indem auf Stylus und Touchscreen gesetzt wurde; aber auch das schliesst meine erwähnte Alternative ja nicht aus.
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Die technische Seite zu bewerten, fällt mir ziemlich leicht: Freakyforms hätte ohne Weiteres locker auch auf dem DSi stattfinden können - und sogar dort wäre die Leistungsfähigkeit der Hardware nicht ausgereizt worden. Natürlich ist das nicht per se ein Kritikpunkt, dennoch trifft es die Beschreibung der technischen Aspekte sehr gut: sieht nett aus, alles schön knuddelig und bunt, aber es reisst auch nicht vom Hocker. Denn obwohl im Laufe der Zeit eine enorme Vielfalt an Farben, Formen und Werkzeugen zur Verfügung stehen, und somit der Kreativität Tür und Tor offen stehen, sind wirklich komplexe oder "höher auflösend wirkende Dinge" nicht möglich; man erkennt zu jeder Zeit, dass ein Gegenstand aus mehreren kleineren Objekten zusammengepuzzelt wurde.
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Das ist natürlich Geschmackssache, aber mir persönlich gefällt dieser Stil nicht sonderlich und gepaart mit den Tutorials, den auf zu niedlich getrimmten Musiken und dem ganzen Zipp und Zapp drumherum, bleiben - für mich - nur noch die Erkundungspassagen für sich allein, aber die machen nun mal leider nur etwa ein Drittel des Gesamtpaketes aus, das Hauptaugenmerk liegt klar auf den kreativen Aspekten, also der Gestaltung der Formis und ihrer Welt. Daran ändert auch die Tatsache nichts, dass via QR-Codes und StreetPass die Eigengewächse untereinander ausgetauscht werden können.
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FAZIT
Freakyforms ist ganz klar ein Zielgruppenspiel, bei dem es viel mehr darum geht, das Spiel mit Farben und Formen zu füllen, statt selbiges zu spielen. Denn wir kreieren hier keine Level oder platzieren Plattformen und dergleichen, sondern wir färben ein, machen die Bäume im Hintergrund hübscher, usw.
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Wer also fühlt, dass seine ingeniöse Ader nicht genug gefordert und gefördert wird, statt eine Spielfigur allein durch die Reflexhaftigkeit durch einen Level nach dem anderen zu steuern, hat hier einen klaren "Must have!"-Kandidaten gefunden - wer aber eben lieber die Spielfigur durch fertige Level scheucht, um Prinzessinen zu befreien oder Welten zu retten, sollte tunlichst die Finger von Freakyforms lassen. Wie erwähnt: Zielgruppenspiel; für die Einen hui, für die Anderen pfui!
Jörg Singleplayer: 72%

Verfasst von Jörg am 11.12.2011,
bemustert durch Nintendo
für bis zu 1 Person/en
Release am 10.11.2011