Nintendo schickt ein weiteres Derivat des Franchises
Dr. Mario ins Rennen. Dieses Mal - und zum ersten Mal! - für die 3DS-Produktfamilie. Viel Neues gibt es allerdings nicht zu vermelden, da ganz simpel gesagt, alles vorhanden ist, was man von allen Vorgängern kennt und erwarten würde - neben Online- und lokalem Zwei-Spieler/innen-Multiplayer ist sogar das Gameplay von
Dr. Luigi enthalten.
Wie immer geht es selbstverständlich darum, Viren, die sich in einem Glas befinden, mit zwei-kammerigen Pillen zu bekämpfen - jeweils mit den Farben rot, gelb oder blau. Und wenn horizontal oder vertikal jeweils mindestens vier gleichfabrige Pillen-Kammern und/oder Viren direkt beieinander liegen, werden diese getilgt.
EINZELSPIELERDas Hauptmenü von Dr. Mario: Miracle Cure (zu Deutsch "Wunderheilung") gibt sich dabei sehr übersichtlich. Als Einzelspieler/in kann man wählen aus "Wundermittel-Versuchslabor" und "Rezept nach Mass". Beim "Wundermittel-Versuchslabor" spielt man auf drei Schwierigkeitsstufen mehrere Dutzend Level durch. Dabei sind die Level in 10er-Gruppen gestaffelt, sodass man sich den Zugang zu den jeweils nächsten 10 Leveln immer erst durch Meistern der bisherigen Level erspielen muss. Hier wird Abwechslung großgeschrieben. Mal spielt man nach klassischem Dr.-Mario-Gameplay, mal nach dem neuen Dr.-Luigi-Gameplay, mal muss man es einfach nur schaffen, ein Glas von Viren befreien, mal muss man gegen die CPU antreten und zuerst all Viren getilgt haben, und mal spielt man mit Wundermitteln, mal ohne Wundermittel.
Die Wundermittel erkläre ich im übernächsten Passus, zuerst will ich noch schnell auf "Rezept nach Mass" eingehen. Hier hat man frei Wahl über alle Gameplayparameter. Man spielt also nicht nach den Regeln, die man beim Wundermittel-Versuchslabor in jedem Level vorgegeben bekommt, sondern man stellt selbst ein, ob man allein oder gegen eine CPU antritt, ob das Gameplay nach Dr. Mario, Dr. Luigi oder "Bazillenjagd" (man spielt mit dem Touchscreen in einem kleineren Glas) erfolgen soll - und auch, ob mit Wundermitteln gespielt werden soll. Natürlich ist auch die Schwierigkeitsstufe und das Tempo der herabfallenden Pillen frei wählbar.
WUNDERMITTELAber gut: Was sind nun Wundermittel? Wundermittel sind Items, könnte man sagen. Spielt man ein Spiel mit Wundermitteln, erscheint neben dem Spielfeld eine schmale Leiste, die sich langsam aber stetig auffüllt, und wenn sie voll ist, erhält statt der nächsten Pille ein kleines Items, dass man nun im Glas platzieren kann. Eines lässt alle Pillen und Viren in einer Reihe auf einmal verschwinden, eines tilgt sofort alle roten, gelben oder blauen Viren oder Pillenkammern, und die Bombe killt alles, was sich im Umkreis von bis zu 5 Feldern befindet - und im Schnitt erhält man grob alle 30-45 Sekunden ein solches, sofern man vor Spielbeginn angibt, mit Wundermitteln spielen zu wollen.
Ferner gibt es im Duell gegen die CPU oder einen anderen Menschen noch drei Statuseffekte, die man auslösen kann und die dann den Gegner für einige Sekunden sabotieren. So kann man einmal die Steuerung durcheinander wirbeln, verhindern, dass die Pillen gedreht werden können, oder dafür sorgen, dass die Pillen viel schneller herabfallen.
MULTIPLAYEROnline bietet Dr. Mario: Miracle Cure vier Zwei-Spieler/innen-Spielmodi. Dr. Mario mit und ohne Wundermittel, sowie Dr. Luigi mit und ohne Wundermittel. Jeder der vier Modi ist voneinander punkteunabhängig, das bedeutet, dass man im jedem Modus mit je 5000 Punkten startet und dann bekommt man nach dem Duell Punkte hinzu oder abgezogen - entsprechend Sieg oder Niederlage. Das Gameplay ist dabei stets ohne Tadel und vollkommen flüssig. Listen der besten Spieler/innen und Listen jener, die auf demselben Punkteniveau wie man selbst sind, runden den Onlinebereich ab.
Für den lokalen Multiplayer sieht Dr. Mario: Miracle Cure löblicherweise vor, entweder mit jemandem zu spielen, der selbst auch Dr. Mario: Miracle Cure besitzt, oder mit jemanden, der es nicht selbst besitzt, sodass dann über Download-Play duelliert wird. Im Gegensatz zum Online-Spiel wird lokal zusätzlich auch die "Bazillenjagd" möglich, die auf Wunsch entweder gegeneinander oder kooperativ reglementiert werden kann.
Was dem Multiplayer, wie bei allen Vorgängern, wieder einmal abgeht, ist die Fähigkeit, auch mit mehr als nur zwei Personen spielen zu können. Warum kann "Dr. Mario" nicht, was andere Games wie Tetris schon lange können? Das kann doch nicht so schwer sein... Schade.
TECHNIKTechnisch ist bei Dr. Mario: Miracle Cure alles in Ordnung. Grafik- und Soundchips werden nicht gerade übermäßig beansprucht, aber was Aug' und Ohr geboten bekommen, langt vollkommen aus. Man sieht das übliche Glas-Spielfeld mit den Viren, daneben Dr. Mario oder Dr. Luigi mit der nächsten Pille in der Hand. Die Musiken bieten ebenfalls keine Überraschungen: Die typischen Dr.-Mario-Sounds halt.
Die Steuerung ist wie zu erwarten 1A umsegetzt. In jedem Modus außer "Bazillenjagd" wird mit dem Steuerkreuz oder dem Circle Pad die Pille bewegt und diese mit A und B gegen bzw. mit dem Uhrzeigersinn gedreht. Alles geht nach spätestens einer Spielrunde wie von selbst von den Fingern, also keine nennenswerte Einarbeitungszeit.
Bei der "Bazillenjagd" funktioniert im Grunde auch alles wunderbar, nur, dass man die Pillen eben über den Touchscreen steuert. Das klappt an und für sich problemlos, macht aber einfach nicht so wahnsinnig viel Spaß und die Haptik des Handhelds lässt etwas zu Wünschen übrig, weil man ihn - wie ein Buch - quer halten muss.
FAZITDie Doktoren Mario und Luigi haben ihre 3DS-Praxis eröffnet und ich fühle mich hier sehr, sehr wohl. Für meine Einzel- und Multiplayertherapien wird umfassend gesorgt und das Privatrezept in Höhe von einmalig 9,99€ ist kaum der Rede wert.
Lediglich den Fortbildungskurs für Gruppentherapien können die beiden Akademiker nochmal besuchen (ein 4-Spieler/innen-Multiplayer sollte ja wohl nicht soooo schwer umzusetzen sein).
Kaufen - mehr bleibt mir da nicht zu sagen!