Dot Runner ist das, was wir uns heutzutage unter einem Action-Puzzle-Spiel vorstellen. Ich selbst habe dieses Wort noch nie gehört, dementsprechend war ich natürlich daran interessiert, was genau ein Action-Puzzle-Spiel überhaupt ist. Eigentlich lässt es sich auch ganz simpel erklären: Ein Puzzle ist immer etwas, was man lösen muss, während Action hingegen immer mit einem knackigen Zeitlimit und auch nicht selten mit Verfolgungsjagden und Explosionen verbunden ist. Explosionen gibt es in Dot Runner - Complete Edition zwar nicht, aber fasst man die vorherigen genannten Punkte zusammen, so kann man sich schon in etwa das Spielprinzip vorstellen.
Dot, dot, dotNun aber mehr ins Detail: In Dot Runner schlüpft man in die Rolle von BOLT, der in einer Ein-Mann-Mission unterwegs ist, um möglichst viele Punkte - sprich Dots - zu sammeln. Dies kann in zwei verschiedenen Modi stattfinden, im Jahr 3015 oder im Jahr 986, welche in mehrere Dungeons unterteilt sind, die jeweils aus fünf Quests bestehen. Beide dieser Storylines sind unabhängig voneinander und bilden sozusagen ein eigenes Spiel, allerdings immer mit demselben Prinzip.
Man befindet sich in einem Raum, der aus verschiedenen Kästchen besteht. BOLT kann sich hier von Kästchen zu Kästchen bewegen, indem man auf dem Steuerkreuz nach oben oder unten drückt oder man betätigt das Steuerkreuz nach links und rechts, um den Raum zu drehen und die Richtung zu ändern. Will man nicht immer den Raum drehen, um nach links und rechts gehen zu können, so kann man zuguterletzt die L- und R-Tasten auch dafür benutzen.
Die Räume selbst unterscheiden sich in ihrer Größe deutlich, je nachdem, in welchem Quest man sich befindet. BOLTs Aufgabe ist es nun, durch Ringe in diesem Raum zu laufen, um Dots erscheinen zu lassen. Diese Ringe können immer nur aus einer bestimmten Richtung durchlaufen werden. Dafür zeigt der untere Bildschirm eine Karte an, auf der die Ringe mit einem Pfeil versehen sind. Nach Erscheinen der Dots tauchen diese nur einige Sekunden auf, dementsprechend ist Beeilung angesagt, wenn man alle einsammeln möchte. Hat man alle Ringe aktiviert und möglichst viele Dots gesammelt, dann endet ein Quest und man kann das nächste lösen.
Damit das alles nicht zu einfach ist, sind die Kästchen von Wänden miteinander abgetrennt und auch einige Gegner vermiesen einem ordentlich die Leichtigkeit des Spiels. Denn trifft man auf einen solchen, so hat man gleich verloren. Glücklicherweise kann man aber unten auf der Karte sehen, wo sich die Gegner befinden und welche Route sie laufen - es ist nämlich immer dieselbe und daher ist es nach einer genauen Beobachtungsgabe auch möglich, ihnen aus dem Weg zu gehen.
Besiegt werden können diese Gegner nur in einigen Quests. In diesen kann man beispielsweise einen Hebel umlegen, indem man ein betreffendes Hebelfeld betritt und somit eine Kreatur freisetzt, die die Bösewichte für BOLT erledigt. Allerdings gibt es nicht in jedem Quest so einen Helfer, weshalb BOLT auch oft auf sich allein gestellt ist.
Auch ein Zeitlimit sitzt ihm dabei im Nacken. Das Limit selbst sowie die eingesammelten Dots bestimmen am Ende die Gesamtpunktzahl bzw. den Highscore. Je nach Abschneiden kann man ein Quest mit einem silbernen oder einem goldenen Stern beenden. Im letzten Quest des Dungeons spielt das Zeitlimit noch eine übergeordnete Rolle, da es sich hier um ein Speedrun handelt, bei dem man das Quest in einer bestimmten Zeit absolvieren muss.
Nach und nach arbeitet man sich so Dungeon für Dungeon vor mit einem stetig ansteigenden Schwierigkeitsgrad. Die Räume werden nicht nur größer, sondern die Gegner sind zugleich auch raffinierter positioniert, sodass man sich gleich zu Beginn - und vor allem zügig! - für einen Weg entscheiden muss. Lange überlegen kann man nämlich nicht unbedingt, da man ansonsten direkt in die Arme eines Gegners laufen würde.
Auf den Punkt kommenInsgesamt bietet das Spiel mit beiden Modi zusammen 16 Dungeons mit dementsprechend 80 verschiedenen Quests. Rechnet man ca. eine Minute für jedes Quest, so kommt man auf eine Spielzeit von ungefähr zwei Stunden, da meist vor einem Quest die Zeit noch für Erklärungen oder die Story des Spiels, allerdings alle auf Englisch, genutzt wird.
Zur Story des Spiels habe ich aus dem Grund noch nicht allzu viel erzählt, weil sich ansich nicht allzu erwähnenswert und eher spielhindernd ist. Im Großen und Ganzen geht es aber darum, dass sich BOLT seinen Widersachern widersetzen will und deshalb die Dots sammelt - warum er das tut, ist mir dennoch nicht ganz klar geworden.
FazitSpielt man mal ab und zu ein Quest, kann Dot Runner ganz spaßig sein, doch sowohl in Grafik, Sound und Spielspaß hätte man hier ruhig noch eine ganze Schippe drauf legen können, vor allem, weil das Spielprinzip immer gleich bleibt. Es gibt keinen Mehrspieler-Modus, nicht einmal Optionen gibt es und auch nicht selten entstehen Frustmomente, weil man in neuen Quests nicht einmal Zeit zum Überlegen hat, da man sonst gleich von einem Gegner überrannt wird.
Also mein Spiel ist es nicht so unbedingt, da kann man sich für 5 Euro wesentlich bessere Spiele zulegen.