Es gibt unterschiedliche Gründe, weshalb ein Spiel eine Existenzberechtigung auf einem neueren Handheld erhalten kann: Der offensichtlichste ist wohl die Grafikleistung der neueren Generation, doch seit dem Nintendo DS gibt es einen neuen Grund, der sich immer öfter einschleicht: Die neue eingebaute Technik! Angefangen beim Touchscreen bis jetzt zum namensgebenden 3D-Effekt des 3DS. Zu dieser Art Spiel gehört Cubic Ninja, nur das dieses sich nicht hauptsächlich des 3D-Effektes, sondern dessen Bewegungs-Sensors bedient.
Östlich des Fernen Osten......beginnt das Abenteuer des viereckigen Ninjas "CCM", der die Prinzessin des Landes von den gemeinen Banditen in Laborkitteln, die diese entführt haben, retten muss. Nach einem kurzen Blick ins Internet hat der scharfsinnige Held die Räuberhöhle geortet und schon beginnt dsa etwas andere Abenteuer.
Ähnlich wie bei den Holzspielzeugen, bei denen eine Murmel durch ein Labyrinth in ein Loch geführt werden muss, muss man nun den heldenhaften Ninja wahlweise durch Drehen und Neigen des 3DS oder mithilfe des Schiebepads durch einhundert von mit Fallen und Gegner gespickte Level zu führen, um besagte Prinzessin zu retten.
WRT-WTZAnfangs steht dem Spieler nur der Ninja CCM zur Verfügung, der ähnlich wie Mario in Spielen wie Mario Kart, der typische Durchschnittscharakter, ohne besondere Vor- bzw. Nachteile ist. Im Laufe des Spieles werden aber durch Absolvieren von Leveln neue Charaktere mit witzigen Namen (mein Favorit ist "FEMI-9" ;-)), freigespielt, die unterschiedliche Fähigkeiten haben und das Spielverhalten ziemlich ändern, so sind z.B. gleich die ersten freispielbaren Figuren total gegensätzlich: Während "BUM-P" an jeder Wand wie ein Flummi abprallt, ist "MUSK-L" sehr schwerfällig und bleibt bei Zusammenstößen mit Hindernissen auf seinen Weg.
Die unterschiedliche Charaktere bieten eine gewisse Abwechslung und erleichtern manchmal das Spiel, da gewisse Level mit bestimmten Figuren sehr viel einfacher spielbar sind oder sie können im Gegenzug für Leute, die sowas mögen, manche Level extrem erschweren und somit zu einer echten Herausforderung machen; diese extra Herausforderungen hat das Spiel auch bitter nötig, da das Abenteuer, trotz seiner einhundert Level, schon nach knapp fünf Stunden vorbei ist.
Der Drang nach Perfektion, Leveleditor und andere FeaturesWie es oft bei Spielen ist, die einen eher mageren Story-Modus besitzen, wenden die Entwickler Tricks an, um das Spiel länger schmackhaft zu machen - so auch bei Cubic Ninja! Neben der schon vorher erwähnten Herausforderung, alle Level mit jeweils allen Charakteren zu schaffen, wurden auch einige andere Sachen eingebaut. Die erste Sache ist die Möglichkeit, Level perfekt meistern zu können. Hierzu sind zwei Kriterien erforderlich, jedoch muss für die Erläuterung des ersten Kriteriums etwas anderes vorweg erklärt werden:
Auf der Erkundungstour durch die verschiedene Level findet man einige rote Schriftrollen. Diese roten Schriftrollen können, wenn man eine bestimmte Anzahl von ihnen einsammelt, bestimmte Ereignisse, wie z.B. kurzzeitige Unbesiegbarkeit oder Vernichtung aller auf dem Bildschirm befindlichen Feinde hervorrufen. Sollte man jedoch fünf Mal in einen Level gestorben sein, was aufgrund des Todes nach einen Treffer mit Gegner oder Hindernis manchmal der Fall sein sollte, kann man durch Klicken eines auf dem Touchscreen befindlichen Buttons unendlich viele Schriftrollen selbst erzeugen, was jedes Level extrem erleichtert. Um ein Level jedoch perfekt zu schaffen, muss man auf dieses Hilfsfeature gänzlich verzichten.
Das zweite Kriterium ist, wie könnte es auch anders sein, die Vorgabe eines Zeitlimits zur Beendigung eines Levels. Manchmal ist dieser Zeitraum, innerhalb welchen man ein Level schaffen muss, sehr freigiebig, andere Male jedoch eine wirklich große Hürde. Und sollte ein Level ohne die Hilfe der unendlichen Erzeugung von Schriftrollen UND innerhalb eines Zeitraumes gemeistert wurden sein, dann hat man ein Level perfekt geschafft, was mit einer roten Flagge bei der Levelauswahl ausgezeichnet wird.
Ein weiteres Feature, mit welchem man einiges an Zeit opfern kann ist das Erstellen von eigenen Leveln: Man kann sich einen von drei "Kartons" (die alle anders aussehen) aussuchen und in diesen Karton alles reintun, was einem im Abenteuer-Modus begegnet, seien es nun irgendwelche Hindernisse oder jegliche Art von Gegner - der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt! Wenn ein neues Level erstellt wurde, kann dieses über QR-Scancodes ausgetauscht werden, womit man also neben den einhundert vom Spiel gegebenen Leveln, noch tausende von anderen spielen kann.
AuszeichnungenZum Schluss sind hier noch der Zeitkampfmodus und die sammelbaren Medaillen erwähnt:
Der Zeitkampfmodus ist dieser Modus, welchen wohl alle kennen, die schon einmal ein Rennspiel gespielt haben: Die einzelnen Level werden auf Zeit gespielt und der Vorgang, wie das Level geschafft wurde, kann als "Zeitgeist" gespeichert werden, gegen den man entweder selbst antreten oder via QR-Codes z.B. im Internet veröffentlichen kann, damit andere gegen ihn antreten.
Die Medaillen sind Auszeichnungen, die man für besondere Leistungen innerhalb des Spieles erhält: Während einige innerhalb des normalen Story-Modus freigeschaltet werden, muss für andere dieser Medaillen einiges an Schweiß fließen, ehe man sie erhält... ;-)
ACHTUNG - Kein Spiel für Busfahrten!Es liest sich etwas weiter oben so simpel: dieses Spiel wird über den Bewegungssensor gesteuert. Doch in der Praxis ist das wirklich sehr ungewohnt und doch amüsant: So muss man, um die Ninjas zu lenken, den 3DS komplett in die gewünschte Richtung drehen und das auch noch in 3 Dimensionen, deshalb kann es auch mal vorkommen, dass man den Handheld über seinen Kopf hält und dieser dabei "falsch herum ist".
Doch trotz dieser eher seltsamen Steuerungsmethode muss ich sagen, dass die Kontrollen echt gut und genau funktionieren, dennoch sind sie nicht sehr optimal für Orte, in denen man, nunja, in der Öffentlichkeit ist - es sei denn, man möchte von seiner Außenwelt nicht mehr ernst genommen werden. ;-)
Für diejenigen, die das Spiel aber dennoch unbedingt auf ihrer Zugfahrt oder Busfahrt spielen wollen, ist noch optionale die Schiebe-Pad Steuerungsmethode vorhanden, bei welcher durch das Schiebe-Pad die einzelnen Bewegungen erzeugt werden - nimmt zwar viel vom Reiz des Spiels weg, dennoch eine gut funktionierende Option!
Als Anmerkung zum Schluss dieses Absatzes noch: Der 3D-Effekt ist, verständlicherweise, nicht bei der Bewegungssteuerung vorhanden, sondern NUR bei der Schiebe-Pad Steuerung, dieser ist aber auch nicht gerade atemberaubend und nicht unbedingt für das Spiel nötig.
Der Sound - Immer wieder, immer wieder...Mir kam es beim Spielen so vor, als hätte dieses Spiel nur fünf verschiedene Musiken und ehrlich gesagt: sehr viel mehr sind es wirklich nicht! Für jeden der fünf Bereiche, die jeweils aus zwanzig Level bestehen, gibt es einen Soundtrack und der läuft wirklich bei jedem der Level eines Bereiches.
An sich sind diese für die jeweiligen Bereiche und die Themen, nach denen diese aufgebaut sind (z.B. Feuerwelt), passend, doch ist das ein wenig zuviel des Guten und stört ein Bisschen Konzentration. Oder anders: es nervt beim neunundzwanzigsten Versuch noch immer die selbe Melodie zu hören, nur um dann in das nächste Level zu kommen und festzustellen, dass dieses Lied einen weiterhin verfolgt...
FAZIT:Als ich das Spiel spielte, hatte ich eine geteilte Meinung und ich hoffe, das ist auch zum Ausdruck gekommen: Zum einen sind die neuartige Steuerung, die unterschiedlichen Charaktere und der Level-Editor positiv, doch zum Anderen sind der Sound, die Tatsache, dass dieses Spiel kaum in der Öffentlichkeit spielbar ist und der kurze Abenteuer-Modus negativ am Spiel.
Zusammenfassend kann man jedoch sagen, dass es ein nettes Spiel für zwischendurch ist und, sofern es mal zu einem niedrigeren Preis im Spieleregal steht, gerne gekauft werden kann, jedoch für einen Vollpreistitel leider nicht lang genug motiviert!