Lange ist es her, dass Animal Crossing für die Wii erschienen war. Doch nach vielen Jahren kommt die beliebte Serie zurück auf den 3DS und wartet mit vielen Neuerungen, aber auch altbewährtem auf.
Die größte Neuerung stellt man selbst dar, denn in Animal Crossing: New Leaf besucht man nicht mehr wie gewöhnlich eine fremde Stadt und lässt sich dort als Bürger eintragen, sondern man gleich zum Bürgermeister! Damit gehen auch einige Aufgaben einher... Doch von Anfang an!
HÄUSLE BAUENZunächst erstellt man einen Speicherstand und gibt seinem Charakter bzw. der Stadt einen Namen und zieht nun in sein neues Zuhause ein. Aber nicht so schnell, denn unser alter Freund Tom Nook hat seinen Job gewechselt und ist fortan kein Einzelhändler mehr. Mittlerweile ist er im Immobiliengeschäft tätig und eröffnete just ImmoNook, eine Immobiliengeschäft welche Häuser an den Mann bringen will. Und da kommt ihr ins Spiel, schließlich benötigt der neue Bürgermeister ein schönes Heim. Bevor man allerdings einziehen kann, verbringt man eine Nacht in einem Zelt, bis Tom Nook am nächsten Tag die vier Wände an einer beliebgen Stelle hoch gezogen hat. Wie aus den alten Teilen gewohnt muss man nun die Raten abbezahlen und kann sein Haus weiter ausbauen.
Hier stellt sich eine der zahlreichen Neuerungen ein, denn wie in den alten Teilen verbleibt es nicht beim stupiden Hausausbau, sondern nun kann man sein Haus selbst gestalten - sowohl von innen als auch von außen! Zäune, Dächer, Hausfassaden, nahezu alles lässt sich auch von außen verändern! Dazu besucht man Tom Nook in der anliegenden Stadt.
EINKAUFSTOURIn jener Stadt gibt es zahlreiche Möglichkeiten seinen Geldbeutel zu entlasten. Neben dem Einkaufsladen und dem bereits erwähnten Geschäft ImmoNook, kann man dort zur Post gehen, um Briefe zu verschicken und seine Finanzen zu verwalten oder dem örtlichen Museum einen Besuch abzustatten. Hier lassen sich wie in den alten Teilen Fossilien analysieren, Spenden einreichen oder die bereits gespendeten Utensilien in den Museumshallen besichtigen. Neben diesen gibt es auch die Schneiderei, welche neuerdings in zwei Bereiche aufgeteilt ist: Kleidung und Kopfbedeckungen.
Falls man sich die Stadt jedoch genauer ansieht, stellt man fest, dass über die Hälfte der Gebäude leer stehen. Dies ist nicht ohne Grund, denn nach und nach füllen sie sich mit Eigentümern. So eröffnet beispielsweise nach einer gewissen Zeit ein Blumenladen, in welchem man neben Blumen und Bäumen auch eine Axt erwerben kann. So die Animal-Crossing-Formel einen Ticken mehr Realismus und zudem noch mehr Möglichkeiten, etwas freizuspielen. Langzeitmotivation wird hier groß geschrieben! In der Stadt befindet sich außerdem der Eingang zum AdsH-Musterdorf, in welchem man sein Zuhause bewerten lassen und das der anderen begutachten kann. Hier wird zudem die Streetpass-Funktion genutzt, um die Häuser anderer Spieler auszutauschen.
Nicht zuletzt gibt es in der kleinen Stadt einen Fotoautomaten, welchen man benötigt, um ein Bild für den Reisepass ausdrucken lassen zu können. Diesen muss man nämlich am Bahnhof vorzeigen, um verreisen zu dürfen. Hier bestehen viele Möglichkeiten. So kann man Besucher einreisen lassen und andere Städte besuchen. Eine weitere Neuerung ist das Einladen spezieller Freunde. Nur sie können sehen, ob die eigene Stadt für sie geöffnet ist oder nicht, bzw. diese besuchen. Zudem kann man auch Nachrichten tauschen, obwohl man sich gar nicht in derselben Stadt befindet - sehr fortschrittlich!
DEINE STADTÜber die Bahnschienen des Bahnhofs gelangt man in die eigene Stadt. Dort hat sich einiges getan, denn neben Rathaus und Häusern der Bewohner gibt es zudem einen Festplatz, wo regelmäßig Events und Besucher einhergehen, wie Angelturniere oder Esmaralda, die Wahrsagerin. Durchstöbert man die Stadt, fällt sofort ein neues Gebäude auf: die Fundgrube. Hier können Gegenstände und Möbel abgegeben und zu besonders günstigen Konditionen verkauft werden. Genauso gut kann man aber auch seine Gegenstände loswerden und verramschen - ganz wie man möchte. Für Schnäppchenjäger eine besonders gute Alternative!
Auf den ersten Blick hat sich in der Stadt nicht viel getan. Nachwievor ziehen alle Bewohner nach und nach ein und beziehen ihre Häuser. Sie laufen umher, wollen mit dir interagieren, reden und erlegen dir Aufgaben auf, sofern du sie auch annimmst. Hier ist also das geschulte und erfahrene Auge gefragt, denn die Entwickler haben viele kleine Details aufgebort.
So sind die Texturen eindeutig realistischer im Vergleich zu Vorgänger-Version auf der Wii. Auch wurden die Größenverhältnisse der einzelnen Tiere angepasst. Nun sind Affen und Mäuse nicht mehr auf einer Höhe! Insekten lassen sich nun auch aus einem Hinterhalt heraus fangen, das eigene Haus lässt sich nun auf der Karte frei platzieren, ohne an vorgegebene Standorte gebunden zu sein, man kann auf der Wiese ein Picknick gestalten und und und... wie ihr seht gibt es einige neue Features, nahezu zu viele um sie alle hier aufzuzählen. Deswegen erwähne ich noch die weiteren großen Neuerungen.
SIE HABEN GEWÄHLTWie bereits zu Beginn erwähnt ist man nun in der Position des Bürgermeisters, welcher einige Aufgaben bestreiten muss. So hat man Gesetze zu erlassen um, die Stadt zu verbessen oder man muss Veränderungen vornehmen, wie eine Brücke bauen oder die Örtlichkeiten verschönern. Bevor man aber ein neues Gesetz oder weitere Verschönerung einleiten kann, muss man die vorherige abgeschlossen haben. Bei Fragen steht einem die Sekretärin Meldina zur Seite, welche prinzipiell die Aufgaben des alten Bürgermeisters Törtel übernimmt, nur dass ihr jetzt das letzte Wort habt und die genannten Änderungen bestimmen dürft.
Doch was ist mit Törtel passiert? Dieser ist mittlerweile alt, in Rente gegangen und befindet sich auf einer abgelegenen Insel, einem Ferienparadies wo man viele Dinge erlebt. Für 1000 Sternis kann man diese Insel besuchen und sich zunächst umsehen. Hier gibt es neben exotischen Früchten auch Insekten und Meeresbewohner, welche es zu fangen gilt. Bevor man allerdings auf Beutejagd geht, muss man zunächst all seine mitgebrachten Gegenstände ablegen, welche sicher verstaut werden. Nun kann man sich auf Reisen begeben und Minispiele - bspw. nach Fischen tauchen - absolvieren. Je mehr Punkte man erlangt, desto bessere Preise gewinnt man. Motivierend für einen Spieler allein oder in der Gruppe via Online-Konnevktivität! Hat man von der Insel genug, kann man wieder zurück ans Festland, wo man am Steg alle erbeuteten Gegenstände in einen Korb ablegen muss. Diese werden dort nun so lange gelagert, bis man sie herausholt und verkauft, verschenkt oder in seiner Wohnung verstaut. Aber Vorsicht: einmal heraus geholt lassen sie sich nie wieder darin ablegen. Wer also keinen Platz in seinem Heim hat kann und sollte die Sachen dort ruhig dort zwischenlagern.
NETTE NACHBARNKommen wir zur letzten großen Neuerung in Animal Crossing: New Leaf, denn auf das Herzstück des Spiels bin ich noch gar nicht eingegangen: die Bewohner! Okay, ich erwähnte, dass sie mittlerweile realistische Größenverhältnisse eingenommen haben. Aber nicht nur das hat sich bei den kleinen Tierchen verändert. Neben den bereits bekannten Persönlichkeiten wie schläfrig, hochnäsig oder normal sind zwei weitere hinzugekommen. Eingebildete Bewohner kommen grundsätzlich mit jedem Typen klar und sind immer zuvorkommend und freundlich. Sozusagen ein Allrounder unter den Gattungen. Die zweite Persönlichkeit stellt der sich sorgende Bewohner dar. Er ist immer hilfsbereit, etwas träge, aber dennoch immer da, wenn man ihn braucht. Er versorgt einen sogar mit Medizin wenn man krank ist!
FAZITDurch den gesamten Mix an Persönlichkeiten und der eigenen Note, die man ins Spiel bringt, sowie die Besucher und zusätzlichen menschlichen Nachbarn, welche sich in der Stadt tummeln können, gewinnt Animal Crossing: New Leaf noch mehr an Individualität und Spielspaß!
All die großen aber vor allem kleinen Neuerungen haben dem Spiel gut getan und sorgen für eine höhere Langzeitmotivation, welche nicht eh schon bei dieser Spieleserie gegeben ist aufgrund der Echtzeit. Vieles ist natürlich erhalten geblieben wie die Feiertage, Angeln und Schätze ausgraben, das Sprechen mit Bewohnern, Kleidung und Stadt-Verschönerungen und die Interaktion mit Freunden. Aber auch alte Bekannte aus vergangenen Animal-Crossing-Teilen wurden reanimiert.
Wie bereits erwähnt muss man wirklich ein Fan der ersten Stunde sein um die zahlreichen Neuerungen und Änderungen erkennen zu können. Für alle Neueinsteiger ist es eine Selbstverständlichkeit und fällt kaum ins Gewicht. Aber das macht es gerade aus, denn Animal Crossing: New Leaf wirkt insgesamt sehr stimmig und abgerundet. Grafisch ist es ein Schritt nach vorn, die musikalische Untermalung ist wie immer passend und man erwischt sich beim Mitsummen neuer aber auch alter Melodien.
Ich betonte des öfteren die Langzeitmotivation, denn die ist bei diesem Spiel definitiv gegeben, da kann man tage-, wenn nicht sogar wochenlang in seine persönliche Traumstadt verreisen kann. Daher meine garantierte Kaufempfehlung - für Freunde dieser Art von Games. Ein absoluter Must-Have-Titel.
Nur wer schon bisher mit Simulationen oder der Art und Weise von Animal Crossing nichts anfangen konnte, wird auch mit diesem Teil der Serie nicht glücklich.