Cover: 3000th Duel3000th Duel ist ein Titel, den man beschreiben könnte als "Metroidvania mit Dark-Souls-Anleihen", und er beginnt spielerisch äußerst gemächlich. Die unter Amnesie leidende Heldin springt ein wenig durch die 2,5D-Umgebung und schlägt gegnerische Kreaturen ihr Schwert in einer Zweierkombo um die Ohren. Erst im weiteren Spielverlauf werden Ausweichmanöver, zusätzliche Angriffsmanöver und zuletzt Doppelsprünge erlernt, welche das sonst recht träge Spielgeschehen auflockern.

Neben drei unterschiedlichen Waffentypen, mit eigenen Spezialattacken, lassen sich okkulte Zauber finden und Ausrüstung, sowie Verbrauchsgüter sind ebenfalls in der Spielwelt verstreut. Während die Ausrüstung mit zwei Boni-Gegenständen und jeweils zwei Waffen und zwei Zaubern - die man jederzeit wechseln kann - zur Individualisierung beiträgt, ist der Skilltree eher nicht gelungen. In diesem werden Fortschritte ausschließlich mit gefundenen Fähigkeiten freigelegt, aber auch dann lässt sich eine Auswahl nur bedingt treffen. Es ist eher ein vorgeschriebener Pfad, der links und rechts etwas ausgebaut werden kann, wobei man sich lediglich entscheidet, wo man beginnt. Zum Freischalten dieser Punkte werden spezielle Seelensteine benötigt, die als Belohnung an bestimmten Statuen zu erhalten sind, wenn man hier seine vier Grundwerte erhöht. Dafür wird das von Gegnern extrahierte Karma benötigt, welches beim Bildschirmtod erst einmal wieder eingesammelt werden muss.

Sterben ist demnach auch in 3000th Duel ein großer Teil der Spielerfahrung. Allerdings bin ich oft etwas unschlüssig, ob der Fehler nun an mir lag und ich hätte besser reagieren sollen, oder ob es an der teils rätselhaften Levelführung, den brutalen Gegnern oder einfach nur an der Trägheit meiner Spielfigur lag. Wobei ich die abwechslungsreichen Bosskämpfe noch als lobendes Beispiel aufführen möchte, die klar das Highlight des Spiels darstellen und selten bis gar nicht unfair wirkten. Denn an diesen Stellen waren meine Fehler klar ersichtlich und ich konnte sie beim zweiten oder dritten Versuch erfolgreich vermeiden.
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Eine große Hilfe ist die automatische Karte - die verteilten Teleporter leider nicht, da immer noch eine Menge unliebsame Wegstrecke zwischen den immerhin unterschiedlichen Arealen hinter sich gebracht werden muss. Optisch sind die Chibi-Charaktermodelle sehr hübsch und die Umgebung ist abwechslungsreich, wenn auch etwas steril. Die deutsche Übersetzung ist stellenweise etwas holprig, jedoch immerhin verständlich und das düstere Sounddesign trägt zur allgemeinen Stimmung bei. Wenn ich schon gerade von düster spreche: 3000th Duel war mir im Handheld-Modus stellenweise einfach zu dunkel und lässt sich ingame leider auch nicht umstellen.
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FAZIT
Highlight in 3000th Duel sind eindeutig die fordernden Bosskämpfe. Dazwischen ist es leider eine zähe Schnitzeljagd zum nächsten Upgrade durch gefühlt willkürliche Levelkonstrukte und nur wenigen Lichtblicken. Etwas mehr Polish hätte dem Titel ohne weiteres gut getan, sodass es vielleicht als Geheimtipp hätte gehandhabt werden können.
Simon Singleplayer: 64%

Verfasst von Simon am 21.02.2020,
bemustert durch Neopopcorn Corp.
für bis zu 1 Person/en
Release am 19.02.2020