Cover: 1942Ein Klassiker kehrt zurück
Neben Metal Slug ein weiterer Urlaubsautomaten-Klassiker, den ich im Folgenden näher beschreiben möchte. Dieses Virtual-Console-Spiel aus dem Jahre 1984 ist ein damals populärer Vertikalshooter vor dem Hintergrund des Pazifikkrieges zwischen den USA und Japan. Der Spieler nimmt hier die Rolle eines Piloten einer Lockheed P-38 ein und kämpft sich anscheinend durch die gesamte japanische Luftwaffe - von Midway bis nach Okinawa.

Zusätzliche Optionen
Per Select-Button können die Spieleinstellungen verändert werden, was am Automaten damals natürlich nicht möglich war. Neben den üblichen Dingen wie z.B. Knopfbelegung, Schwierigkeitsgrad oder Soundeffekte kann auch die Anzahl der Leben und die Intervalle der Zugabe der Leben via Punkte eingestellt werden.

Gameplay
Gesteuert wird per Steuerkreuz der quergehaltenen Wiimote. Das funktioniert bei der Draufsicht des Bildschirmausschnitts recht gut. Dies ist gerade in den späteren Leveln wichtig, da simples "hinten fliegen und rumballern" schon bald nicht mehr zum Erfolg führt und stattdessen massig Agilität und Reaktionsvermögen abverlangt werden. Dieser Umstand ist den Gegnern zu verdanken, welche sich auf verschiedene Weisen als Gefahr für unseren kleinen Jagdbomber herausstellen.
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Die kleinen Jäger gehen beispielsweise entweder von oben kommend auf Kollisionskurs mit dem angehenden Luftass und drehen ab oder kommen von der Seite und kreisen schießend eine Weile auf dem Bildschirm und decken ihn mit Schüssen ein. Größere Flieger kommen von hinten und schießen entweder mehrere Projektile auf einmal oder zielgerichtet. Und wäre das nicht schon genug, kommen am Ende der Level 7, 15, 23 und 31 Bossgegner, die alle Gefährlichkeiten in sich vereinen. Hat man dann ein Leben einbüßen müssen, wird an fair gesetzten Zwischenspeicherpunkten neugestartet. All diese potentiellen Ziele bringen natürlich Punkte ein, für Extraleben und natürlich dem Highscore - also schön in Acht nehmen und fleißig Abschüsse machen.
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Das ganze Spiel umfasst 32 Stages in denen der Pilot (wahlweise auch im Zweispielermodus, wie damals üblich hintereinander allerdings nur mit zwei Wiimotes) den immer mehr werdenden Horden an wuselnden Fliegern der oben genannten Typen gegenübertritt. Das alles findet über Inseln, jeder Menge Wasser, Landereien und Städten statt. Das alles ohne Power-ups zu überstehen ist gelinde gesagt ziemlich schwer. Zum Glück kann der Flieger aber schon von Beginn an auf drei "Loopings" zurückgreifen, die ihn für eine kurze Zeit unverwundbar machen (er weicht dabei nämlich einfach allen Unannehmlichkeiten aus). Eine weitere Möglichkeit seinen Stand gegen die mächtige japanische Luftwaffe zu verbessern, ist durch Abschuss von fünf roten in Formation fliegenden Jagdflugzeugen. Bei Erfolg erscheint ein immer anders farbiges "POW" Symbol, welches für eines der sieben möglichen Power-ups steht. So lässt z.B. ein braunes Symbol zwei Flügelmänner erscheinen und die Schussbreite wird enorm gesteigert oder durch ein weißes wird der Zweierschuss zum Viererschuss - wirklich nützlich. Alle 200 abgeschossene Gegner kommt das Capcom-eigene Symbol des Yashichi, welches dem Player hier nach geglücktem Abschuss 5000 Punkte bringt.
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Bei eventuellem Verlust aller Leben hat man wie in alten Zeiten die Chance, ein weiteres Continue in Anspruch zu nehmen. Aber Vorsicht - diese werden vor dem Spiel per A-Button virtuell eingeworfen - bis zu einem Maximum von 99. Begonnen wird in diesem Fall dann direkt beim letzten Zwischenspeichern.
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Technik
Ich will euch nichts vormachen, grafisch hat das Spiel nicht viel zu bieten. Der Hintergrund wirkt auf die Dauer schon trotz wechselnder Geografie ziemlich eintönig. Das ist aber nicht einmal das Gravierendste, denn der Sound ist wirklich so störend, dass ich ohne Effektgeräusche wesentlich besser abgeschnitten habe. Die Schüsse klingen wie Schläge auf Pappbecher und die restlichen Töne beschränken sich auf hohe Piepslaute und knarzende Explosionen - und ich meine nicht auf eine retrocharmante Art. Die Steuerung allerdings reagiert präzise auf die Eingaben, speziell beim Einhacken auf den Feuer-Button, der für den Trigger im Cockpit steht.
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Fazit
Ich muss sagen, dass mich das Spiel anfangs nicht mehr so begeistern konnte wie damals zu Automatenzeiten. Dann aber packte mich langsam aber sicher der Ehrgeiz. Auch die natürlich immer gleichen aber zahlreicher werdenden Gegnerhorden konnten mich nicht lange fernhalten - ich merkte, dass ich besser wurde und das trug ungemein zur Langzeitmotivation bei.
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Wäre nur nicht der Sound so schlecht und der Preis so hoch - für ein x-mal aufgelegtes Spiel, welches auf jedem älteren Handy spielbar ist -, hätte es durchaus eine höhere Wertung geben können. So bleibt es nur gutes Mittelmaß für Genrefreunde. Allen anderen rate ich deshalb eher ab.
«rudzen» Singleplayer: 63%
Multiplayer: 50%


Verfasst von «rudzen» am 05.01.2012,
bemustert durch Nintendo
für bis zu 2 Person/en
Release am 11.12.1985